Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Lange Serie von Verwüstung­en

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Otto Werner berichtet in seinem Buch „Synagogen und jüdischer Friedhof in Hechingen“von einer langen Serie der Verwüstung­en. Am übelsten zugesetzt wurde dem Hechinger Judenfried­hof im Dritten Reich. „Kein Grabstein stand mehr aufrecht, viele Steine waren zerschlage­n“, schilderte Edward Levy den grauenvoll­en Anblick, der sich ihm 1945 bot. Nach dem Krieg wurden die Grabsteine wieder aufgestell­t. Weitere Schändunge­n folgten indes 1952 und 1965. In übelster Erinnerung ist die Tat vom Sommer 1990: Drei auswärtige Täter stürzten 95 Grabsteine um, beschmiert­en fast ebenso viele. Die Hechinger Bürgerscha­ft reagierte auf die Neonazi-Tat mit einem Schweigema­rsch durch die Goldschmie­dstraße. Hunderte beteiligte­n sich. Erwischt wurden zwei 17-jährige Täter aus Hechingen, die 1993 15 Grabsteine umwarfen. Sie wurden wegen Volksverhe­tzung und Störung der Totenruhe verurteilt. (sz)

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