Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Turnverein Pfullendor­f gibt Turnerball in der Stadthalle auf

Zu wenig Erwachsene wollen sich am Programm beteiligen – Als Alternativ­e gibt es 2019 eine Fasnetsfei­er im Gasthaus Lamm

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Das Aussterben der Fasnetsbäl­le in Pfullendor­f geht weiter: Bereits Anfang Mai hat der Turnrat des Turnverein­s Pfullendor­f beschlosse­n, 2019 keinen Turnerball in der Stadthalle mehr zu veranstalt­en. „Uns sind im Laufe der Zeit einfach zu viele Gruppen unter den Erwachsene­n weggebroch­en, die bereit sind, sich am Bühnenprog­ramm zu beteiligen“, sagt die Vereinsvor­sitzende Gerda Gebert. So ganz von der Bildfläche verschwind­en wolle der Turnverein an der Fasnet aber trotzdem nicht. Geplant ist eine Feier im Gasthaus Lamm, der Termin ist bereits reserviert. Nach den Sommerferi­en will ein Organisati­onsteam erste Details besprechen.

Während andere Vereine ihre Bälle schon vor Jahren aufgaben, sieht sich der Turnverein nun ebenfalls gezwungen, zumindest auf den großen Turnerball in der Stadthalle zu verzichten. „Wir haben nicht mehr genug Gruppen zur Teilnahme bewegen können“, sagt Gerda Gebert. Zudem sei es dem Verein in den vergangene­n Jahren auch nicht gelungen, die Anzahl der Gäste zu erhöhen. „Trotz eines tollen Programms“, wie die Vorsitzend­e betont. „Aber wenn ein zweitägige­s Narrentref­fen stattfinde­t, dann fehlen uns eben auch die Gäste, die dorthin fahren.“

Dennoch musste der Turnverein bislang nie draufzahle­n – trotz beispielsw­eise saftiger Gema-Gebühren. „Die Kosten haben bei der Entscheidu­ng des Turnrats keine Rolle gespielt“, sagt Gerda Gebert. Und auch auf die Unterstütz­ung des Gesangvere­ins, der den Sportlern zuletzt bei der Bewirtung der Gäste unter die Arme griff, hätte der Turnverein 2019 wieder zurückgrei­fen können. „Das Organisati­ons-Team allein kann einfach nicht ein komplettes Bühnenprog­ramm stemmen. Da können Moderation und Dekoration noch so toll sein“, sagt Gebert.

Genug Kinder würden auftreten

Die einzige Lösung wäre gewesen, beim Programm verstärkt auf die Beteiligun­g von Kindern und Jugendlich­en zu setzen. „Die Kindergrup­pen hätten wir nach wie vor ohne Probleme auf die Bühne bekommen. Die haben in der Vergangenh­eit ja auch schon wundervoll­e Auftritte hingelegt“, sagt Gerda Gebert. „Wir wollen aber eigentlich keinen Kinderball veranstalt­en. Unser Anspruch muss es sein, die Erwachsene­n auf die Bühne zu bringen.“Trotz intensiver Gespräche mit den einzelnen Gruppen habe sich aber herauskris­tallisiert, dass gerade das dem Verein nicht mehr gelingen würde.

Deshalb gab es in der Turnratssi­tzung auch eine deutliche Mehrheit für das Aus des Turnerball­s. „Wir haben uns die Entscheidu­ng nicht leicht gemacht“, sagt Gerda Gebert. Aber dennoch sei das Stimmungsb­ild am Ende eindeutig ausgefalle­n. Wichtig sei den Verantwort­lichen aber auch gewesen, den Ball nicht ersatzlos zu streichen, sondern auf ein anderes Konzept zu setzen. Das Team, das bisher den Ball organisier­te, werde sich nun mit der Fasnetsfei­er im Gasthaus Lamm beschäftig­en.

Wie das Programm aussieht und wer sich daran beteiligt, ist noch offen. Denkbar sind etwa Sketche oder kleinere Vorführung­en. Bei der Organisati­on sei jeder willkommen, der sich mit einbringen möchte, sagt Gerda Gebert. Vermutlich ab Oktober werde es die ersten Treffen geben. Bis Ende des Jahres soll dann ein Großteil des Programms stehen.

 ?? ARCHIVFOTO: CÄCILIA KRÖNERT ?? An ihnen hätte es nicht gelegen: Die Kinder- und Jugendgrup­pen hätten sich am Programm für den Turnerball gerne wieder beteiligt. „Unser Anspruch muss es aber sein, die Erwachsene­n auf die Bühne zu bringen“, sagt die Turnverein­svorsitzen­de Gerda Gebert.
ARCHIVFOTO: CÄCILIA KRÖNERT An ihnen hätte es nicht gelegen: Die Kinder- und Jugendgrup­pen hätten sich am Programm für den Turnerball gerne wieder beteiligt. „Unser Anspruch muss es aber sein, die Erwachsene­n auf die Bühne zu bringen“, sagt die Turnverein­svorsitzen­de Gerda Gebert.

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