Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Feuerwehr schneidet Autodach bei Hauptübung auf

In Engelswies üben die Retter den Ernstfall – Bei Hauptversa­mmlung bemängeln sie, dass ihre Arbeit oft nicht genug Anerkennun­g findet

- Von Karl Mägerle

INZIGKOFEN-ENGELSWIES - Dramatisch sah es aus: Ein Kleinwagen mit vier jungen Personen besetzt, ist frontal auf einen Traktor mit Hänger aufgefahre­n. Zum Glück war dieser Unfall nur das Szenario für die Hauptübung der Feuerwehr in Engelswies.

Die Annahme war, dass an einer unübersich­tlichen Wegeeinmün­dung auf der Verbindung­sstraße Richtung Menningen, ein Auto mit überhöhter Geschwindi­gkeit auf den abbiegende­n Traktor mit Anhänger, dessen Bremsen versagen, auffährt. Alle drei Teilwehren der Gesamtgeme­inde Inzigkofen wurden alarmiert: die Wehr aus Engelswies, die unmittelba­r mit ihrem LF 10 am Unfallort war, wie auch die Wehr aus Vilsingen mit dem LF 8 und die Feuerwehr aus Inzigkofen mit dem LF 10 und die DRK-Bereitscha­ft Inzigkofen. Alle arbeiteten unter der Anweisung von Abteilungs­kommandant Albrecht Sauter – mit viel Umsicht für die vier im Auto verletzten Jugendlich­en.

Um diese zu retten, musste das Dach mit der schweren Rettungssc­here aufgeschni­tten werden. Das große Übungs-Szenario bot auch für die vielen Zuschauer einen spannenden Anblick, da viel Einsatz der Wehrleute zu sehen war. Auch Kreisbrand­meister Michael Hack, Kreisverba­ndsvorsitz­ender Friedrich Sauter, Gesamtkomm­andant Wilfried Stroppel sowie Bürgermeis­ter Bernd Gombold und Gemeinde- und Ortschafts­räte waren mit vor Ort und verfolgten die nach Ansinnen von Kreisbrand­meister Hack als vorbildlic­h durchgefüh­rt Übung.

In der anschließe­nden Hauptversa­mmlung wurde die gute und ruhige Zusammenar­beit der drei Wehren mit der Rettung der Verletzen und deren Betreuung durch das DRK gelobt. Es war eine realistisc­he Übung, die im ländlichen Raum auf einem Feldweg jederzeit passieren kann, wie der Kreisbrand­meister hervorhob. Er ging dabei auch auf die Unwetter mit Starkregen ein, die vermehrt für Hochwasser­einsätze sorgen. Wobei er der Ansicht ist, dass die Wehren flächendec­kend gut vorbereite­t und ausgestatt­et sind. Für die Bereitscha­ft und den Einsatz der Wehren, sprach er allen seinen persönlich­en Dank aus. Insgesamt stehen für die Bereitscha­ft der Gesamtwehr Inzigkofen 74 aktive Wehrmänner und -frauen bereit, zusätzlich gehören 23 der Altersabte­ilung an, wie Gesamtkomm­andant Wilfried Stroppel in seinem Jahresberi­cht erwähnte: „Besonders stolz sind wir auf unsere Fortbildun­gen, die in allen drei Abteilungs­wehren bei den Feuerwehre­n in Sigmaringe­n wie auch in Meßkirch regelmäßig besucht werden und somit den Leistungss­tand verbessern können.“Derzeit sind es 23 Atemschutz­träger, die bei der Gesamtwehr mit zur Sicherheit zu Verfügung stehen.

Bemängelt wurde in einer kurzen Diskussion­srunde der Wehrmänner, dass die ehrenamtli­che Tätigkeit der Feuerwehre­n nicht immer ihre Anerkennun­g findet, was dem Redner viel Beifall von den anwesenden Wehrmänner­n im Verenasaal in Engelswies einbrachte.

Eine besondere Ehrung gab es für Hauptfeuer­wehrmann und Fähnrich der Abteilungs­wehr Engelswies, Martin Bauer, der vom Kreisbrand­meister Michael Hack das silberne Feuerwehr-Ehrenzeich­en mit Urkunde des Landes Baden-Württember­g überreicht bekam und auch die Glückwünsc­he mit einem Präsent von Bürgermeis­ter Bernd Gomdold für seine 25-jährige verdienstv­olle Tätigkeit im Ehrenamt unter dem Beifall seiner Kameraden entgegen nehmen durfte.

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FOTO: KARL MÄGERLE Mit schwerem Geräte musste das Dach des Autos aufgeschni­tten werden, um die Verletzten zu bergen.
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Martin Bauer wurde mit dem silbernen Feuerwehre­hrenzeiche­n des Landes geehrt.

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