Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Feuerwehr schneidet Autodach bei Hauptübung auf
In Engelswies üben die Retter den Ernstfall – Bei Hauptversammlung bemängeln sie, dass ihre Arbeit oft nicht genug Anerkennung findet
INZIGKOFEN-ENGELSWIES - Dramatisch sah es aus: Ein Kleinwagen mit vier jungen Personen besetzt, ist frontal auf einen Traktor mit Hänger aufgefahren. Zum Glück war dieser Unfall nur das Szenario für die Hauptübung der Feuerwehr in Engelswies.
Die Annahme war, dass an einer unübersichtlichen Wegeeinmündung auf der Verbindungsstraße Richtung Menningen, ein Auto mit überhöhter Geschwindigkeit auf den abbiegenden Traktor mit Anhänger, dessen Bremsen versagen, auffährt. Alle drei Teilwehren der Gesamtgemeinde Inzigkofen wurden alarmiert: die Wehr aus Engelswies, die unmittelbar mit ihrem LF 10 am Unfallort war, wie auch die Wehr aus Vilsingen mit dem LF 8 und die Feuerwehr aus Inzigkofen mit dem LF 10 und die DRK-Bereitschaft Inzigkofen. Alle arbeiteten unter der Anweisung von Abteilungskommandant Albrecht Sauter – mit viel Umsicht für die vier im Auto verletzten Jugendlichen.
Um diese zu retten, musste das Dach mit der schweren Rettungsschere aufgeschnitten werden. Das große Übungs-Szenario bot auch für die vielen Zuschauer einen spannenden Anblick, da viel Einsatz der Wehrleute zu sehen war. Auch Kreisbrandmeister Michael Hack, Kreisverbandsvorsitzender Friedrich Sauter, Gesamtkommandant Wilfried Stroppel sowie Bürgermeister Bernd Gombold und Gemeinde- und Ortschaftsräte waren mit vor Ort und verfolgten die nach Ansinnen von Kreisbrandmeister Hack als vorbildlich durchgeführt Übung.
In der anschließenden Hauptversammlung wurde die gute und ruhige Zusammenarbeit der drei Wehren mit der Rettung der Verletzen und deren Betreuung durch das DRK gelobt. Es war eine realistische Übung, die im ländlichen Raum auf einem Feldweg jederzeit passieren kann, wie der Kreisbrandmeister hervorhob. Er ging dabei auch auf die Unwetter mit Starkregen ein, die vermehrt für Hochwassereinsätze sorgen. Wobei er der Ansicht ist, dass die Wehren flächendeckend gut vorbereitet und ausgestattet sind. Für die Bereitschaft und den Einsatz der Wehren, sprach er allen seinen persönlichen Dank aus. Insgesamt stehen für die Bereitschaft der Gesamtwehr Inzigkofen 74 aktive Wehrmänner und -frauen bereit, zusätzlich gehören 23 der Altersabteilung an, wie Gesamtkommandant Wilfried Stroppel in seinem Jahresbericht erwähnte: „Besonders stolz sind wir auf unsere Fortbildungen, die in allen drei Abteilungswehren bei den Feuerwehren in Sigmaringen wie auch in Meßkirch regelmäßig besucht werden und somit den Leistungsstand verbessern können.“Derzeit sind es 23 Atemschutzträger, die bei der Gesamtwehr mit zur Sicherheit zu Verfügung stehen.
Bemängelt wurde in einer kurzen Diskussionsrunde der Wehrmänner, dass die ehrenamtliche Tätigkeit der Feuerwehren nicht immer ihre Anerkennung findet, was dem Redner viel Beifall von den anwesenden Wehrmännern im Verenasaal in Engelswies einbrachte.
Eine besondere Ehrung gab es für Hauptfeuerwehrmann und Fähnrich der Abteilungswehr Engelswies, Martin Bauer, der vom Kreisbrandmeister Michael Hack das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen mit Urkunde des Landes Baden-Württemberg überreicht bekam und auch die Glückwünsche mit einem Präsent von Bürgermeister Bernd Gomdold für seine 25-jährige verdienstvolle Tätigkeit im Ehrenamt unter dem Beifall seiner Kameraden entgegen nehmen durfte.