Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Siege und Skandale
WM-Duelle gegen Schweden schufen einige Anekdoten
MOSKAU (SID) - Vier WM-Duelle gab es zwischen Deutschland und Schweden bisher – mit Skandalen oder ganz unspektakulär:
31. Mai 1934, Mailand, WM-Viertelfinale (Deutschland – Schweden 2:1 (0:0)):
Die WM wächst! Damals schon. Die Revolution: Menschen in 12 der 16 Teilnehmerländer können die Spiele live im Radio verfolgen. Die Auswahl von Reichstrainer Otto Nerz siegt dank zweier Tore von Karl Hohmann (60./63.), doch der überragende Spieler auf dem Feld ist Fritz Szepan. Im Halbfinale verliert Deutschland gegen die Tschechoslowakei.
24. Juni 1958, Göteborg, WMHalbfinale (Schweden – Deutschland 3:1 (1:1)):
Der fiese Tritt des Erich Juskowiak, ein bitterer Abschied von Fritz Walter, aufgepeitschte Fans – das alles ist die Schlacht von Ullevi. „Es war der schwärzeste Tag in meinem Leben. Das Foul hat mich ewig verfolgt“, sagt Juskowiak über seine Tätlichkeit gegen Kurt Hamrin. Sein Platzverweis in der 59. Minute ist für die DFBElf „der Anfang vom Ende“(Uwe Seeler). Zur Legende gehört auch die folgende Welle der Schwedenfeindlichkeit in Deutschland.
30. Juni 1974, Düsseldorf, 2. WMFinalrunde (Deutschland – Schweden 4:2 (0:1)):
Ein Meilenstein auf dem Weg zum WM-Titel. Die Tartanbahn in der Düsseldorfer Riesenschüssel steht unter Wasser, irgendwann fliegt der Rasen in Fetzen umher. Deutschland liegt zurück und dreht das Spiel, Overath, Bonhof, Grabowski und Uli Hoeneß treffen.
24. Juni 2006, München, WMAchtelfinale (Deutschland – Schweden 2:0 (2:0)):
Die HeimWM wird zum Sommermärchen. Es dauert keine Viertelstunde bis zum 2:0, zweimal trifft Lukas Podolski. Die Fans singen „Oh, wie ist das schön“, Larsson schießt noch einen Foulelfmeter über das Tor. Das Märchen geht weiter. Bis zum Halbfinale gegen Italien – und darüber hinaus.