Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Minister lobt Veringenstadt
Peter Hauk begrüßt beim Besuch das Engagement der Alb-Gemeinde.
VERINGENSTADT - In Veringenstadt hat Bürgermeister Armin Christ am Mittwochvormittag gut gelaunt hohen Besuch begrüßt: Peter Hauk (CDU), Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, war mit der Hohenzollerischen Landesbahn angereist, um die weitläufigen Themenfelder seines Ressorts fernab vom Stuttgarter Büro zu erkunden. Und wo könnte das besser gelingen, als „in Veringenstadt, dem Nabel der Welt und dem Nabel des Laucherttals“, wie Veringens Bürgermeister seine Stadt liebevoll nennt. Tatsächlich gab es großes Lob für die Gemeinde.
Mit vielen informativen Stationen im Stadtgebiet, mit guter Organisation und viel Engagement haben sich Veringenstadt und -dorf vorbereitet. Nach dem Empfang am Bahnsteig gab Armin Christ den „Reiseleiter“: Mit Mikrofon und tragbarem Lautsprecher führte er die große Gruppe aus Gemeinderäten, Bürgermeistern der benachbarten Albgemeinden und interessierten Veringern durch die Stadt. Geschickt spickte er die Führung mit aktuellen Problemfeldern und kommunalen Anliegen und ließ immer wieder einfließen, wie wichtig öffentliche Fördertöpfe für den ländlichen Raum seien. Wie beiläufig kam da der Wohnmobil-Stellplatz an der Lauchert zur Sprache, dem Stromanschlüsse und Kanalisation noch fehlen. Oder die Turn- und Festhalle, die doch dringend saniert werden müsste. „Wir müssen gucken, dass wir das Stadtsäckle dafür füllen können“, so Christ.
Minister Hauk selbst durfte zunächst entspannt spazieren und die Führung genießen. Auf dem Schulhof der Grundschule aber – der ersten Station auf dem Weg – schickten sich bereits die ersten Veringer an, ihn ins Schwitzen bringen zu wollen: Der Fitnessclub präsentierte sich mit freundlichen Worten und schwerem Gerät, an dem Peter Hauk unter fachkundiger Aufsicht der Übungsleiter und vor den vielen gezückten Fotoapparaten seine Muskeln spielen lassen sollte. Das Polit-Schwergewicht zögerte nicht und war anschließend voll des Lobes für den Verein und seine Angebote: „Ich kann nur sagen: Respekt und Kompliment. Das ist eine wirklich tolle Sache.“
Auch im Hofladen von Ute Fink ließ sich Hauk für die Kameras auf ein kleines Pläuschchen ein. Fink, die das Geschäft mit ihrem Mann zusammen betreibt, sprach mit ihm über die Rinderzucht, den Gemüseanbau und regionale Produkte. Für einen entspannten Einkauf aber blieb beim straffen Plan kein Zeitfenster – genauso wenig wie im Second-Hand-Geschäft „S’ Veringer Lädale“einige Meter weiter die Straße hinunter, das auch als Nachbarschaftscafé und Treffpunkt fungiert.
Vieles läuft in der kleinen Stadt über ehrenamtliches Engagement, über bürgerschaftliche Hilfe, über
sagte Minister Peter Hauk mit Blick auf die vorhandene Infrastruktur.
Menschen, die etwas mitgestalten wollen und Steine ins Rollen bringen. Diese Botschaft gab auch Hauptamtsleiterin Alexandra Hepp dem Minister mit. „Und es ist uns als Kommune wichtig, dass wir über Fördergelder unser bürgerschaftliches Engagement stützen können“, sagte sie. Mit dem vom Bund initiierten „Mehrgenerationenhaus“-Programm sei vieles schon auf den Weg gebracht worden – so auch in Veringendorf, wo die große Gruppe mit zwei bestellten Bussen hingebracht wurde.
„Veringen trifft sich“heißt die Bürgerinitiative, die ihren Ortsteil belebt. Wie gut das gelingt, sollte der Minister auch zu schmecken bekommen: beim Mittagessen, das von Anwohnern serviert wurde. Abschließend würdigte Hauk das Engagement aller Veringer und auch ihres Bürgermeisters: „Die Angebote des Landes sind überall in Baden-Württemberg gleich – aber sie werden unterschiedlich genutzt“, so der Minister. Armin Christ habe bewiesen, wie viel zu bewegen sei, wenn man auf alle Fördertöpfe zugreife. „Man merkt, urbanes Wohl ist nicht nur in der Großstadt möglich, sondern auch in Veringenstadt“, fügte er mit Blick auf die in Veringen vorhandene Infrastruktur hinzu.
Schließlich würdigte Hauk die Flurneuordnung als ein wichtiges Instrument zur Stärkung des ländlichen Raums. „Mit umfangreichen Wegebaumaßnahmen werden auch im Verfahren Veringendorf zukunftsfähige Strukturen für die Land- und Forstwirtschaft geschaffen“, sagte der Minister und übergab die Bewilligung von rund 1,42 Millionen Euro für den ersten Teilabschnitt.
„Man merkt, urbanes Wohl ist nicht nur in der Großstadt möglich, sondern auch in Veringenstadt“,