Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Im Münster gab es den kirchliche­n Segen

Brigadegen­eral a. D. und seine Frau haben das unstete Soldatenle­ben gemeistert

- Von Peggy Meyer

SIGMARINGE­N - Die Eheleute Gabriele und Wolfgang Kopp feiern heute das Fest der goldenen Hochzeit. Vor genau 50 Jahren gaben sie sich erst im Standesamt das Ja-Wort, bevor sie wenige Stunden später im Ulmer Münster den kirchliche­n Segen erhielten.

„Die anschließe­nde Hochzeitsf­eier war nicht wirklich aufregend, fast nur alte Leute“, blicken die Jubilare schmunzeln­d zurück. Gabriele Kopp war 20, zur damaligen Zeit also noch nicht volljährig. „Ich brauchte die Einwilligu­ng meiner Eltern und natürlich haben sie dann auch bestimmt, wie und wo gefeiert wird.“Die anschließe­nden Flitterwoc­hen waren auch nur ein verlängert­es Wochenende, der Bräutigam musste wieder zum Dienst.

Wolfgang Kopp ist geboren in Heidenheim an der Brenz, dort legte er 1965 sein Abitur ab und ging zur Bundeswehr. Bereits einige Jahre zuvor, als heranwachs­ender Teenager, lernte er seine zukünftige Frau kennen. „Das war 1960, da habe ich sie das erste Mal gesehen und gesagt, das Mädel werde ich heiraten.“

Gabriele Kopp ist gebürtige Ulmerin und arbeitete nach Schule und Lehre als kaufmännis­che Angestellt­e. Nach der Hochzeit zog das junge Paar 1970 in die erste gemeinsame Wohnung nach Seestall, südlich von Landsberg. Dieser Umzug war der erste von vielen weiteren, denn Wolfgang Kopp widmete sein berufliche­s Leben der Bundeswehr, erst als Soldat auf Zeit und dann als Berufssold­at. Er begann seine Karriere 1965 in der Kaserne in Sigmaringe­n, wo er sie 41 Jahre später als Brigadegen­eral und stellvertr­etender Divisionsk­ommandeur beenden sollte. Berufliche Stationen waren unter anderem Bonn, Hamburg, Böblingen und Straßburg sowie zwei Auslandsei­nsätze in Bosnien und im Kosovo. 1983 bis 1986 war Wolfgang Kopp Bataillons­kommandeur in Stetten am kalten Markt.

Treu zur Seite stand ihm dabei immer seine Frau Gabriele, sie managte Haushalt, umsorgte die zwei Kinder und organisier­te ein Dutzend Umzüge. Im Jahr 2000, die letzte Versetzung stand an, kauften sich die Kopps in Sigmaringe­n ein Haus. „Freunde zu finden ist für Soldatenfa­milien nicht einfach, besonders wenn man dann schon ein gewisses Alter hat“, sagt Gabriele Kopp etwas nachdenkli­ch. Ihre zwei Töchter sind schon lange aus dem Haus, eine wohnt und arbeitet in München, die andere in Frankreich. Für Wolfgang Kopp war und ist seine Frau sein Ruhepol, „sie hat mir den Rücken freigehalt­en und alles erledigt, wozu ich keine Zeit hatte“. Nach seiner Pensionier­ung widmete sich der Brigadegen­eral a. D. weiterhin der Sicherheit­spolitik, bis 2014 war er Landesvors­itzender der Gesellscha­ft für Sicherheit­spolitik und referierte auf verschiede­nen Kongressen. Sportlich betätigt er sich aktiv im Tennisclub Sigmaringe­n, mit einem gewissen Ehrgeiz, denn „wenn ich auf den Platz gehe, will ich auch gewinnen“.

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FOTO: PEGGY MEYER Sind seit 50 Jahren verheirate­t: Gabriele und Wolfgang Kopp.

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