Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Hettingen vergibt zwei Baumaßnahmen
Einmündung am Schlossberg und Kanalisation „Im Tal“werden saniert
INNERINGEN - Der Gemeinderat hat zwei Baumaßnahmen in jüngster Sitzung vergeben. In Hettingen soll zum einen noch in diesem Jahr die Einmündung zum Schlossberg ausgebaut und der Gehweg entlang der Bundesstraße erneuert werden, zum anderen werden im kommenden Frühjahr Kanalisation, Wasserversorgung und Hochwasserkanal „Im Tal“saniert. Ingenieur Gerhard Lutz aus Gammertingen stellte beide Maßnahmen vor.
Die Einmündung von der Bundesstraße in die Straße zum Schloss wird von der Firma Storz aus Tuttlingen für 203 600 Euro ausgebaut und der Gehweg saniert. Mit den Nebenkosten liegt die Maßnahme bei insgesamt 241 000 Euro. Vier Firmen hatten ein Angebot abgegeben. Ingenieur Lutz berichtete, dass in diesem Zuge die Leerrohre für das Glasfaserkabel eingebaut werden, um künftig die Anlieger und das Rathaus zu versorgen. Es werden auch die Vorrichtungen eingebaut, damit später unter der Bundesstraße die Glasfaserrohre bis zum Sportplatz verlegt werden können. Die Räte fragten, ob es dafür Zuschüsse gebe. Lutz erklärte, dass es für solche kleinen Maßnahmen keine Fördergelder gebe. Dies kritisierten die Räte, weil in den Medien oft stünde, dass die bereitgestellten Mittel nicht abgerufen werden. Lutz erklärte, dass der Aufwand für den Förderantrag so groß sei, dass sie von spezialisierten Büros für große Maßnahmen gestellt werden. Auch dauere es sehr lange, bis ein Bescheid komme. Rat Holger Bohner fragte, ob Anschlussgebühren wegen des Ausbaus der Einmündung für die Anlieger anfallen werden. Dies verneinte Bürgermeisterin Dagmar Kuster: „Die Gebäude sind ja bereits erschlossen. Es ist nach vielen Jahren nur eine Erneuerung der Straße.“
Eine Debatte entzündete sich um das Pauschalangebot der Firma Lutz, das bei rund 194 000 Euro lag. Rat Wilfried Liener kritisierte, dass es nicht zur Abstimmung stand. „Bei einer Pauschale haben wir doch weniger Risiko“, sagte er. Ingenieur Lutz erklärte, dass die Risiken immer beim Bauherren liegen und dass das Pauschalangebot zwar viele Vorteile habe, doch sei es bei einer Differenz von 15 Prozent nicht wirtschaftlich genug. „Ich kann es nicht empfehlen, obwohl es für uns bei der Endabrechnung leichter wäre. Es ist kein Vorteil für die Gemeinde“, erklärte er. Die Maßnahme steht mit 150 000 Euro im Haushalt, es müssen 81 000 Euro nachfinanziert werden. Dies sei aber kein Problem, sagte Kämmerer Werner Leipert. Bürgermeister Kuster betonte, dass die Baustelle zügig vorangetrieben werden müsse: „Nicht dass wir wieder in Schnee und Frost hineinkommen.“Ingenieur Lutz versprach, dass im September begonnen werde, und dass es nicht länger als vier Wochen dauere.
Ausschreibung im Herbst
„Im Tal“wird im kommenden Frühjahr die Straße saniert, so haben es die Räte einstimmig beschlossen. Schächte, Kanalisation, Wasserleitung werden erneuert, Leerrohre für Glasfaser werden eingebracht. Es komme eine neue Straßenbeleuchtung, kündigte Ingenieur Lutz an. Die Straße ist eine Sackgasse, was die Baumaßnahme kompliziert mache. Doch in Anbetracht der Gesamtkosten von 725 000 Euro sei es für Bauunternehmer eine interessante Baustelle. Ausgeschrieben werde im Herbst, sodass gleich im Frühjahr begonnen werden könne. Die Baustelle werde zum Frühlingsfest zwei Wochen unterbrochen, damit die Vereine die Straße als Zufahrt und den Platz nutzen können. Die Räte waren der Ansicht, dass die Verwaltung nochmal auf die Anlieger zugehen müsste, um Gespräche zur Verschönerung der Straße zu führen. Bürgermeisterin Kuster sagte zu, im Frühjahr, wenn die Bagger anrollen, nochmal Kontakt aufzunehmen.