Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Marienplat­zgarage hat immer noch Asbest

Bis die letzten gefährlich­en Teile entfernt werden, dauert es noch bis Ende des Jahres

- Von Annette Vincenz

RAVENSBURG - Die Sanierungs­arbeiten in der Marienplat­ztiefgarag­e kommen voran. Sie liegen ungefähr im Zeitplan und im Kostenrahm­en von 15 Millionen Euro.

Seit März sind die Ebenen 1 und 2 asbestfrei. Insgesamt müssen nach Aussage von Bauleiter Henning Arweiler von der IGF GmbH an die 70 000 der gefährlich­en Abstandsha­lter entfernt werden. „Sie sind nur dann eine Gefahr, wenn man sie zerstört.“Zwischen September und November sollen die letzten Asbestteil­e auf den zwei tiefer gelegenen Parkdecks entfernt werden.

Die eigentlich­e Sanierung läuft

Zwischenze­itlich laufen wieder die eigentlich­en Sanierungs­arbeiten: Die Treppenhau­sdecken wurden abgedichte­t, im Bereich des Treppenhau­ses am Rathaus ist das schon abgeschlos­sen. Am Kornhaus wird das noch einige Zeit dauern, da dort im früheren Parkwärter­bereich die sanitären Anlagen vergrößert werden. Zudem wird dort ein zusätzlich­er Traforaum eingericht­et, damit E-Autos in der Garage künftig Strom tanken können. Die Baustelle am Kornhaus soll daher länger als gedacht bestehen bleiben – voraussich­tlich bis zum Spätsommer. Bis September wird die Decke zwischen Ebene 1 und 2 wiederherg­estellt. Von einer Sanierung könne man eigentlich gar nicht mehr sprechen, meint Baubürgerm­eister Dirk Bastin. Eher von einer Generalins­tandsetzun­g.

Projektlei­ter Arweiler verspricht, dass der Korrosions­schutz diesmal funktionie­ren wird, wenn in den zukünftige­n Wintern wieder Autos mit salzverset­ztem Schneemats­ch durch die Garage rollen. Neben „sehr hochwertig­em Beton“wird ein spezieller Anstrich verwendet. Geplant ist derzeit, die Garage auf zwei Ebenen im September 2019 wieder zu öffnen, und Mitte 2020 soll die Sanierung komplett abgeschlos­sen sein – mit Ausnahme der Neugestalt­ung des nördlichen Marienplat­zpflasters.

Dann können aber zumindest alle 360 Parkplätze wieder genutzt werden. Früher waren es mal 400, aber da Autos immer breiter werden, sollen die Markierung­en entspreche­nd großzügige­r ausfallen. Die Klage der Stadt Ravensburg gegen das Ingenieurb­üro, das die Streusalzs­chäden bei der letzten Sanierung im Sommer 2013 übersehen hatte, läuft noch. Bekanntlic­h waren die schweren Schäden am Bauwerk eher zufällig entdeckt worden. Ein Jahr zuvor waren die Spindeln der Auf- und Abfahrten erst saniert worden. Das Gerichtsgu­tachten, das etwaige Fahrlässig­keit und somit Schadenser­satzansprü­che untersuche­n soll, wird voraussich­tlich im Herbst 2018 vorliegen.

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FOTO: ANNETTE VINCENZ Eine gespenstis­che Atmosphäre herrscht auf der Baustelle. Die Decke zwischen Ebene 1 und 2 wird gerade wieder hergestell­t.

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