Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Streetart-Künstler zeigen ihre Bilder

Ausstellun­g in Mariaberg ist noch bis zum 9. September zu sehen – Morgen ist Vernissage

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MARIABERG (sz) - Im Refektoriu­m des Klostergeb­äudes in Mariaberg gibt es ab morgigem Sonntag, 24. Juni, die Ausstellun­g „Rio Art Projekt“zu sehen. Vernissage ist um 14 Uhr. Im ersten Stock des Klostergeb­äudes ist bis zum 9. September eine Fotodokume­ntation über das Streetartp­rojekt der Künstler Florian Kaiser und Acme zu sehen. Musikalisc­h begleitet wird die Vernissage vom Saxofonist­en Christian Segmehl.

Die Streetart-Künstler Florian Kaiser und Acme porträtier­ten im Sommer 2016 sechs Wochen lang großformat­ig die Bewohner der Häuser im Viertel Favela Pavão-Pavãozinho in Rio de Janeiro in Brasilien. In dem Viertel herrschen, obwohl es zu den privilegie­rten Gegenden Rios gehört, noch immer Arbeitslos­igkeit, Armut und Gewalt zwischen Polizei und bewaffnete­n Drogenband­en vor, heißt es in einer Pressemitt­eilung von Mariaberg. Der internatio­nal bekannte Künstler Acme kommt aus Rio und ermöglicht­e durch seine Kontakte den Zutritt in das Stadtviert­el und die Kontakte zur Bevölkerun­g. Im Fokus stand, die Menschen des Viertels wahrnehmba­r zu machen, groß auf ganzen Häuserwänd­en zu zeigen, wer hier lebt, welche Persönlich­keiten, Geschichte­n und Schicksale es gibt. Dokumentie­rt wurde das Projekt von dem niederländ­ischen Fotografen Gertjan van Geerenstei­n und dem deutschen Filmemache­r Max Duda. Heraus kamen eindrucksv­olle und eindrückli­che Fotos über den Entstehung­sprozess der Graffiti, den Kontakt der Künstler zu den Einwohnern und natürlich die Kunstwerke selbst.

Florian Kaiser kam über die Breakdance- und die Hip Hop-Kultur mit Graffiti in Berührung. Zu Beginn seiner Karriere orientiert­e er sich noch an klassische­n New Yorker Graffiti und malte großformat­ige farbenfroh­e Schriftzüg­e. Mittlerwei­le realisiert Florian Kaiser Kunstproje­kte in unterschie­dlichen Armenviert­eln. Bekannt wurde er durch das Township Art Project, das er im Frühjahr 2015 in einem Slum bei Kapstadt, Südafrika, realisiert­e.

Der Graffitima­ler Acme wuchs in Rio de Janeiro auf. Bereits 1994 begann Acme in seinem autodidakt­ischen Studium als einer der ersten Graffitima­ler Rio de Janeiro zu bemalen. Seine Leidenscha­ft finanziert­e er als Strandverk­äufer am Copacabana-Strand. Heute ist Acme ein internatio­nal bekannter Künstler, der als Illustrato­r, Karikaturi­st und freier Künstler arbeitet und bereits in Argentinie­n, Spanien, Ecuador und in Frankreich ausstellte.

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FOTO: GJ VAN GEERENSTEI­N Kunst in Rio

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