Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Stadt will Brennpunkt­e ausleuchte­n

Medienoffe­nsive soll gegen Image der „kriminelle­n Kleinstadt“helfen.

- Von Anna-Lena Buchmaier

SIGMARINGE­N - Der Sigmaringe­r Gemeindera­t diskutiert heute Abend in öffentlich­er Sitzung, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um das Sicherheit­sgefühl der Bürger am Bahnhof und im Prinzengar­ten zu erhöhen. Die Beleuchtun­g des Parkplatze­s hinter dem Bahnhof sowie der Austausch der Beleuchtun­g der Bahnhofsun­terführung, die obendrein noch einen helleren Bodenansti­ch erhält, sind geplant. Zudem will die Stadt Sigmaringe­n mit einer breit angelegten „Medienoffe­nsive“weg vom in den vergangene­n Monaten erlangten Ruf der „kriminelle­n Kleinstadt“, der laut Sitzungsvo­rlage negative Auswirkung­en auf den Einzelhand­el und Tourismus habe. Eine spezialisi­erte Agentur soll einen neuen Blick auf Sigmaringe­n als familienfr­eundliche Stadt mit Innocampus und großer Jugendbete­iligung ermögliche­n. Für die Maßnahmen plant die Stadt Sigmaringe­n insgesamt 60 000 Euro ein. Die Mittel müssten – die Zustimmung des Gemeindera­ts vorausgese­tzt – außerplanm­äßig bewilligt werden.

Von der Einführung eines kommunalen Sicherheit­sdiensts in der Innenstadt nimmt die Stadtverwa­ltung Abstand. Die Kosten dafür lägen bei 14 000 Euro pro Monat. Die Stadtverwa­ltung will „die Entwicklun­gen weiter beobachten“und im Bedarfsfal­l den Gemeindera­t entscheide­n lassen, heißt es in der Sitzungsvo­rlage. Das Thema wurde auf Antrag der CDU-Fraktion vergangene­n Dezember in die Tagesordnu­ng aufgenomme­n. Ergänzend dazu hatte die Fraktion der Freien Wähler im Februar den Prüfauftra­g zur Einrichtun­g eines kommunalen, durch Dritte finanziert­en Sicherheit­sdienstes für den Bahnhof und Prinzengar­ten eingereich­t.

Auswertung der Polizeista­tistik

Die Stadtverwa­ltung hatte im Januar mit Einzelhänd­lern Kontakt aufgenomme­n und auch im Jugendforu­m mit den Jugendlich­en über die Sicherheit­slage gesprochen. In Gesprächen mit dem Innenminis­terium wurden die Möglichkei­ten polizeilic­hen Einschreit­ens und ein Bündel an Maßnahmen erörtert. Mit in die Maßnahmenl­iste eingefloss­en seien laut Stadt auch die Auswertung der vom Polizeiprä­sidium vorgestell­ten Kriminalit­ätsstatist­ik.

Da sich die Situation um und im Bahnhof deutlich verschärft habe, hat die Stadt Anfang März intern beschlosse­n, das Gelände hinter dem Bahnhof, das als Parkplatz dient, freizuschn­eiden um gute Sichtachse­n zu ermögliche­n. 5500 Euro Kosten seien dafür bereits angefallen. Auch der Austausch der Leuchtmitt­el in der Bahnhofsun­terführung habe bereits begonnen. Die anderen Maßnahmen sind für Herbst diesen Jahres geplant.

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FOTO: GNN
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FOTO: THERESA GNANN Licht in dunkle Ecken bringen: Das strebt die Stadt beispielsw­eise für die Bahnhofsun­terführung an.

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