Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sanierung Freibad ja, Hallenbad nein!

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Zum Kommentar „Ist es das wert?“(SZ vom 26. Juni) zur teurer werdenden Freibad-Sanierung hat die Redaktion folgender Leserbrief erreicht:

In der Sigmaringe­r Diskussion über die Sanierung des Freibads und den eventuelle­n Neubau eines Hallenbads fällt auf, dass (fast?) nur von den Kosten der Sanierung und des Neubaus eines Hallenbade­s die Rede ist. Die sind aber nur der kleinere Teil eines solchen Projekts. Da auch nur halbwegs (!) kostendeck­ende Eintrittsp­reise politisch nicht durchsetzb­ar sind, liegt der Kostendeck­ungsgrad von Hallenbäde­rn nur zwischen zehn und 20 Prozent. Die Differenz zwischen Einnahmen und tatsächlic­hen Kosten des Hallenbadb­etriebs wäre also dauerhaft (!) aus städtische­n Mitteln zu decken.

In der Vergangenh­eit haben Rat und Stadt finanziell verantwort­lich gewirtscha­ftet, die Stadt ist de facto schuldenfr­ei und konnte so erforderli­che und auch manche wünschensw­erte Investitio­nen ohne Schulden finanziere­n.

Hescheler schreibt: „Ein Hallenbad wäre das ganze Jahr über nutzbar. Ein Freibad, wenn’s gut läuft, nur viereinhal­b Monate.“Richtig, Herr Hescheler, aber auch die Kosten fallen dann ganzjährig an und die sind beim Energiebed­arf eines Hallenbads in der Nicht-Freibadzei­t überpropor­tional höher!

Wer sich also ein Hallenbad für Sigmaringe­n wünscht, dem muss klar sein, dass er dafür über kurz oder lang (wahrschein­lich eher über kurz!) höhere Preise im Stadtbus, höhere Kindergart­enbeiträge, sofern er Kunde der Stadtwerke ist höhere Strompreis­e und insgesamt höhere Gebühren, Abgaben und Steuern wird zahlen müssen, damit die Stadt weiterhin notwendige Investitio­nen finanziere­n kann. Ich will das nicht! Also: Sanierung Freibad ja, Hallenbad nein!

Thomas Krause, Sigmaringe­n

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