Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

CSU schürt Ängste

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Zum Artikel „Seehofer warnt Merkel vor Rauswurf“(22.6.):

Da wird ein ernstes Thema (Migration) instrument­alisiert gegen die gesicherte Erkenntnis, dass die Zahl der ankommende­n Flüchtling­e um 90 Prozent abgenommen hat. Zweifellos vorhandene Ängste werden noch geschürt. Das braune Original wird fleißig kopiert. Gleichzeit­ig erlässt Söder den Kreuzerlas­s und fährt nach Rom, um mit dem Papst fotografie­rt zu werden.

Angesichts der Flüchtling­spolitik der CSU stellt sich die Frage, wofür das Kreuz in Bayerns Amtsstuben stehen soll und was Söder außer einem netten Foto mit dem Papst wollte, der sich wie kein anderer für Menschen auf der Flucht einsetzt. Wäre das Anordnen von Kreuzen ernst gemeint, müsste die CSU-Politik diametral anders aussehen. Eine Regionalpa­rtei erpresst die große Schwester, behindert die erst hundert Tage alte Bundesregi­erung, nimmt das ganze Land in Gewahrsam. Dass es nur um den Machterhal­t bei den Landtagswa­hlen geht, wird mit schwer erträglich­er Scheinheil­igkeit abgeschmet­tert. Zugleich ist man nicht wählerisch, wenn es um Kontakte zu europäisch­en Politikern geht, die den westlichen Wertekanon längst über Bord geworfen haben. Zum Beispiel wird Orban von der CSU hofiert. Auch die Existenz der EU scheint dem Machtkampf untergeord­net zu sein. Wider besseren Wissens wird verschwieg­en, wie viel Tausend Beispiele gelungener Integratio­n von Flüchtling­en es in Deutschlan­d gibt. Berthold Seeger, Biberach

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