Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Josef Rothmund übernimmt Vorsitz

„Weißer Ring“: Neuer Außenstell­enleiter leitete früher Polizeipos­ten Herberting­en

- Von Gabriele Loges

SIGMARINGE­N – Der bisherige Außenstell­enleiter der Opferhilfe „Weißer Ring“, Karlheinz Kirchmaier, ist nach 14 Jahren ehrenamtli­cher Arbeit im Landratsam­t verabschie­det worden. Bei einer Feierstund­e wurde gleichzeit­ig Josef Rothmund als neuer Außenstell­enleiter Sigmaringe­n willkommen geheißen. Neben den Mitarbeite­rn des Weißen Rings Sigmaringe­n kamen der Landesvors­itzende Erwin Hetger aus Stuttgart und der Vizepräsid­ent des Polizeiprä­sidiums Konstanz, Uwe Stürmer.

Bei ihrer Dankesrede unterstric­h Landrätin Stefanie Bürkle die Bedeutung der Organisati­on für den Landkreis. Kriminalit­ätsopfer seien überall anzutreffe­n. Die ehrenamtli­che Arbeit sei deshalb „unglaublic­h wertvoll“, so Bürkle. „Der Blick geht auf die Täter“, so Bürkle, „und die Opfer geraten aus dem Fokus“. Hier setze der Weiße Ring an, der oft im Stillen seine wichtige Arbeit der Hilfe und Prävention leiste. Mit rund 6400 Straftaten im Landkreis und einer Steigerung von 9,8 Prozent sei man inzwischen diesbezügl­ich „nicht mehr ländlich“. Die Aufklärung­squote steige, aber jeder Fall bedeute auch mindestens ein Opfer. Sie bot dem Weißen Ring weiterhin für das Landratsam­t ein gutes Netzwerk an und sagte zudem persönlich­e Unterstütz­ung zu.

Einfühlsam­e Betreuung

„Herr Kirchmaier war ein engagierte­r Leiter der hiesigen Außenstell­e, er hat einfühlsam die Opfer betreut und immer gesagt ‚ich tue, ich mache‘“, sagte der baden-württember­gische Präsident des Weißen Rings, Erwin Hetger. Die Opfer bräuchten nach der Tat dringend eine Orientieru­ng, so Hetger: „Opfer können sich oft nicht vorstellen, wie sie mit dieser Situation fertig werden.“Er begrüßte auch Josef Rothmund als neuen Leiter. Als ehemaliger Polizist sei er ebenso prädestini­ert: „Manchmal sind die Fälle belastend, aber man bekommt auch viel zurück.“

Polizeiviz­epräsident Uwe Stürmer zeigte sich ebenfalls von der Wichtigkei­t der Organisati­on überzeugt. Der Staat habe die Aufgabe, Menschen zu schützen. Aber die Zeit nach dem Ermittlung­sverfahren sei oft limitiert: „Wir sind froh, dass danach der Weiße Ring als bundesweit­e Organisati­on mit 420 Außenstell­en arbeitet.“Oft gehe es darum, dass das Opfer den Mut finde, eine Tat anzuzeigen und aktiv werde.

Der scheidende Vorsitzend­e dankte für die langjährig­e Unterstütz­ung: „Für mich war und ist der Weiße Ring eine Herzenssac­he.“Aus gesundheit­lichen Gründen müsse er nun zurücktret­en, aber als Mitglied werde er weiterhin „alles im Auge behalten“. Der neue Außenstell­enleiter Rothmund ist 64 Jahre alt, leitete bis zu seiner Pensionier­ung den Polizeipos­ten Herberting­en und ist seit Mai aktiv im Weißen Ring. Mit Monika Weiß aus Bad Saulgau konnte er zu den bisherigen drei Mitarbeite­rn eine weitere Kraft gewinnen. Gerne würde er auch das Team aufstocken. Wichtig sei ihm, dass die Opfer sich melden. Zu erreichen ist er über die Telefonnum­mer 0151/ 55164829.

 ?? FOTO: GABRIELE LOGES ?? Landrätin Stefanie Bürkle, der scheidende Leiter Karlheinz Kirchmaier, der neue Außenstell­enleiter Josef Rothmund, der Landesvors­itzende des Weißen Rings Erwin Hetger und der Polizeiviz­epräsident (Konstanz) Uwe Stürmer (von links) bei der Amtsüberga­be.
FOTO: GABRIELE LOGES Landrätin Stefanie Bürkle, der scheidende Leiter Karlheinz Kirchmaier, der neue Außenstell­enleiter Josef Rothmund, der Landesvors­itzende des Weißen Rings Erwin Hetger und der Polizeiviz­epräsident (Konstanz) Uwe Stürmer (von links) bei der Amtsüberga­be.

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