Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kostenschä­tzung steht bis Ende des Jahres

Gammerting­er Gemeindera­t vergibt offiziell die Planung der neuen Stadt- und Kulturhall­e

- Von Sebastian Korinth

GAMMERTING­EN - Den entspreche­nden Wettbewerb haben sie bereits gewonnen, jetzt ist ihr Auftrag auch offiziell: Der Gammerting­er Gemeindera­t hat in seiner Sitzung am Dienstagab­end die Architektu­rbüros Steimle und Möhrle und Partner aus Stuttgart mit der Planung der neuen Stadt- und Kulturhall­e beauftragt. Diese soll auf dem Gelände der ehemaligen Textilfabr­ik Schey an der Sigmaringe­r Straße entstehen. Eine erste Kostenschä­tzung soll bis Ende des Jahres vorliegen.

Um die besten Ideen für das Projekt zu sammeln, hatte die Stadt Gammerting­en einen Architekte­nwettbewer­b ausgelobt. Im März tagte ein Preisgeric­ht, um die Sieger zu küren: das Architektu­rbüro Steimle und das Landschaft­sarchitekt­urbüro Möhrle und Partner. Bei einer öffentlich­en Präsentati­on wurden die Entwürfe aus- und vorgestell­t. Architekt und Stadtplane­r Sebastian Zoeppritz, Leiter der Prämierung durch das Preisgeric­ht, nutzte die Gelegenhei­t aber auch, um den Gewinnern erste Verbesseru­ngsvorschl­äge des Gremiums zu unterbreit­en.

Am Dienstag stellten sich die ausgezeich­neten Architektu­rbüros noch einmal öffentlich im Gemeindera­t vor. Sie erläuterte­n unter anderem, wer das Projekt in den kommenden Jahren begleiten wird: Aus dem Büro der Eheleute Christine und Thomas Steimle wird Birgit Wohlfart als Projektlei­terin für die Stadt- und Kulturhall­e in Gammerting­en zuständig sein. Sie wohnt praktische­rweise in Illmensee, sodass sie auf dem Weg zwischen ihrer Heimatgeme­inde und dem Stuttgarte­r Büro immer mal wieder in Gammerting­en Station machen kann. Unterstütz­ung bekommt Wohlfart von ihrem Kollegen Jonathan Feldmann. Vonseiten der Landschaft­sarchitekt­en begleiten Hubert Möhrle und sein Partner Ralf Sautter das Vorhaben in Gammerting­en.

„Zurzeit sind wir damit beschäftig­t, unseren Entwurf zu optimieren“, sagte Birgit Wohlfart im Gemeindera­t. Einige Punkte stellte sie bei dieser Gelegenhei­t gleich vor. So soll der große Saal der Halle etwas kürzer und stattdesse­n ein wenig breiter und kompakter ausfallen. Unter der Bühne wurde inzwischen Stauraum für Tische eingeplant. Geändert wurde außerdem das Konzept für die drei Toiletten (Damen, Herren, Menschen mit Behinderun­g). Für diese waren zunächst drei separate Eingänge vorgesehen, die vom Foyer aus zugänglich sind. Im neuen Entwurf gibt es nur noch eine Tür, hinter der sich zunächst ein Vorraum und dann die drei Toilettenr­äume befinden.

Hinzugekom­men sind außerdem Toiletten, die vom Multifunkt­ionsplatz hinter der Halle aus zugänglich sind. Der Weg von der Hauptküche in die Satelliten­küche wurde verkürzt. „Unsere Idee ist, dass die Satelliten­küche auch separat genutzt werden kann, ohne dass jemand gleich die Hauptküche mieten muss“, sagte Birgit Wohlfart. Das Foyer wurde um einen multifunkt­ional nutzbaren Raum ergänzt. „Dieser kann beispielsw­eise als Garderobe, Cocktailba­r oder Raum für eine Kinderbetr­euung genutzt werden“, sagte die Architekti­n. sagt Gemeindera­t Wolfgang Lieb (Gleiches Recht für alle).

Lob für dieses Engagement äußerte unter anderem Wolfgang Lieb (Gleiches Recht für alle). „Ich bin sehr angetan davon, dass Sie sich jetzt schon weitere Gedanken gemacht haben – und davon, was in der kurzen Zeit schon dabei herausgeko­mmen ist“, sagte er. „Ich bin überzeugt davon, dass wir die richtige Entscheidu­ng treffen. Ich freue mich auf die Zusammenar­beit.“

Elmar Molnar (SPD/Unabhängig­e Bürger) stellte die Frage, die grundsätzl­ich allen Beteiligte­n unter den Nägeln brennt: „Wann werden wir etwas zu den Kosten erfahren?“Bürgermeis­ter Holger Jerg antwortete, dass allen daran gelegen sei, möglichst bald eine erste Summe zu erfahren. Das, so Birgit Wohlfart, werde der Fall sein, wenn der endgültige Entwurf vorliegt – sehr wahrschein­lich also noch in diesem Jahr.

Die Architekti­n erläuterte, dass es gerade zu Beginn des Vorhabens noch relativ viel Spielraum gebe. „Faktoren wie das Raumprogra­mm, die Gebäudehöh­e oder gewisse Standards können wir jetzt noch beeinfluss­en“, sagte Birgit Wohlfart. „Selbstvers­tändlich wirken sich die Entscheidu­ngen in diesen Bereichen dann auch auf die entspreche­nden Kosten aus.“

„Ich bin überzeugt davon, dass wir die richtige Entscheidu­ng treffen“,

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ILLUSTRATI­ON: STEIMLE ARCHITEKTE­N Mit diesem Entwurf gewinnt das Büro Steimle den Wettbewerb für die neue Stadt- und Kulturhall­e in Gammerting­en.

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