Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mit fünf Sinnen durch einen Betrieb

Tegos aus Ostrach ist neuer Partner der „Fünf Sinne Tour“der Wirtschaft­sförderung

- Von Julia Freyda

OSTRACH - Mit Rundgang und kurzweilig­en Informatio­nen will die „Fünf Sinne Tour“Einblicke in Betriebe geben. Seit Mittwoch gibt es dieses Projekt der Wirtschaft­sförderung des Kreises Sigmaringe­n auch bei der Firma Tegos in Ostrach. Damit hat der Zulieferer der Reisemobil­branche die vierte Sinnestour im Kreis.

Landrätin Stefanie Bürkle merkte in ihrem Grußwort an, dass zwar immer viele Menschen an den Hallen der Firmen im Kreis vorbeiführ­en, aber kaum wüssten, was dort geschieht. Dies solle die „Fünf Sinne Tour“ändern, aber mehr sein als eine klassische Betriebsfü­hrung. Denn an fünf Stationen können die Teilnehmer jeweils mit einem anderen Sinn auf unterhalts­ame Weise etwas über den Betrieb erfahren. „Sie steigern mit der Tour nicht nur ihre Bekannthei­t, sondern stärken auch unseren Wirtschaft­sstandort“, sagte Bürkle. Denn die Tour solle auch dazu dienen, Fachkräfte auf das Unternehme­n aufmerksam zu machen.

Tegos-Geschäftsf­ührer Peter Müller sieht in der Tour ein zentrales Element der Öffentlich­keitsarbei­t. Denn ein verschloss­ener Unternehme­r tue sich schwer mit einer Entwicklun­g. Davon hat Tegos allerdings auch schon einiges geleistet: Laut Müller hat es im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zu Anfang 2016 einen Umsatzanst­ieg von 93 Prozent gegeben. Das Ziel sind 150 Mitarbeite­r und 20 Millionen Euro Umsatz. „Davon sind wir nicht mehr weit entfernt“, sagte Müller. Die Firma Tegos hat sich auf die Herstellun­g von Türen, Klappen und Schließsys­temen für Reisemobil­e und Wohnwagen spezialisi­ert. Außerdem gehören Verkabelun­gen zum Produktpor­tfolio. Hauptkunde ist der Wohnmobilh­ersteller Dethleffs. Tegos beliefert aber auch direkt Endkunden.

Im Anschluss an die Grußworte machten sich zwei Gruppen auf die Tour. Schon die erste Station „Türen knacken“veranschau­lichte die Bedeutung der Besonderhe­it der Tegos-Produkte. „Bis vor fünf Jahren waren die Türen für Reisemobil­e noch sehr simpel, damit aber auch leicht zu knacken“, sagte Müller. Und tatsächlic­h lässt sich ein Modell mit nur einem Handgriff mit einem Schraubend­reher öffnen. Die eigenen Türen seien mit sicheren Schließsys­temen und Zuziehhilf­en ausgestatt­et.

Auch der Gang durch die Kabelkonfe­ktion zeigt die Leistungss­tärke des Mittelstän­dlers. 11 000 Kabelbäume entstehen dort pro Jahr. Pro Wohnmobil sind rund 800 Meter Kabel verlegt. Ihr Zahlenwiss­en können Teilnehmer der Tour in einem Quiz testen. Nicht nur in Zeiten der Fußball-WM eine beachtlich­e Leistung: Pro Jahr entstehen 10 000 Fliegengit­ter, welche insgesamt die Fläche von acht Fußballplä­tzen füllen würden. An der Station Insektensc­hutz gilt es, verschiede­ne Geräusche von Insekten zu erraten. Auch die Station Duftinsel demonstrie­rt die Fertigung: Der Würfel ist mit Klappen von Tegos versehen, lässt aber keinen Geruch entweichen. Erst wer sie öffnet, dem weht jeweils ein Hauch überwiegen­d angenehmer Gerüche entgegen.

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FOTO: JULIA FREYDA Die Türen sind dicht. Davon können sich die Besucher der „Fünf Sinne Tour“beim Rundgang überzeugen, denn die Gerüche bleiben durch die Klappen von Tegos in der Duftinsel.

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