Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Ein Nachmittag, der unser Donautal voranbringt“
Bürger kritisieren Kalkabbau in der Region
BEURON (sz) - Umweltstaatssekretär André Baumann hat am vergangenen Montag das Donautal besucht. Auf dem Programm standen Informationen über das geplante Nahwärmenetz in Hausen im Tal, der Besuch der Biogasanlage in Langenbrunn, eine geführte Wanderung nahe Neidingen sowie ein Vortrag und Diskussion mit Umweltstaatssekretär Baumann zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Die Grünen-Landtagsabgeordnete Andrea BognerUnden freute sich, Umweltstaatssekretär Baumann im Donautal begrüßen zu können: „Hier haben wir eine Reihe von speziellen Herausforderungen, die nur gemeinsam lösbar sind.“Die Bevölkerung nutzte die Wanderung um direkt mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.
70 Haushalte soll das künftige Nahwärmenetz in Hausen im Tal versorgen. Der Gemeinde ist es gemeinsam mit Bürgern gelungen, diese notwendige Anzahl an Haushalten für ein Nahwärmenetz in Beuron zu gewinnen, berichten Oliver Dreher, Geschäftsführer der NRS (Nahwärme Region Sigmaringen) und Jörg Dürr-Pucher, Projektentwickler von Solarcomplex eingangs. „In etwa zwei Wochen entscheiden noch die Gremien der Stadt Sigmaringen final über die Genehmigung zum Bau des Nahwärmenetzes in Beuron“, erklärte Oliver Dreher. „Ohne die Zuschüsse der Gemeinde Beuron in Höhe von 200 000 Euro wäre die Realisierung undenkbar gewesen“, machte Oliver Dreher die besonderen Herausforderungen durch die großen Entfernungen und das Fehlen eines Großabnehmers im Donautal deutlich. Die Stadtwerke Sigmaringen sind über die NRS an dem Nahwärmenetz in Sigmaringen beteiligt.
Wanderung durch das FFH-Gebiet
Die anschließende Wanderung ab Neidingen, geführt durch Gerhard Stumpp vom BUND Sigmaringen, führte Baumann durch FFH-Gebiete der Oberen Donau. Zahlreiche Bürger nutzten die Gelegenheit, die Verantwortlichen auf die Sensibilität im Donautal, auch im Hinblick auf den geplanten Kalkabbau, aufmerksam zu machen. „Die Wanderung war sehr informativ und hat mal wieder die Augen geöffnet für die Schönheiten der Natur, Pflanzen und Tiere, die wir hier im Donautal haben“, so Andrea Bogner-Unden. „Ich bin begeistert von der Vielfalt und den Raritäten, die hier im Donautal leben“, so Baumann. „Das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt kommt auch hier an.“