Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Erlebniswelt Wald begeistert Grundschüler
Gemeinsames Projekt für die Erstklässler der Leibertinger Wildensteinschule
LEIBERTINGEN (hu) - Es sind drei spannende Nachmittage für die Leibertinger Erstklässler gewesen: ein gemeinsames Waldprojekt, initiiert von Schulsozialarbeiterin Julia Kramer, der Waldpädagogin Nina Hainzl vom Landratsamt Sigmaringen und dem Leibertinger Revierförster Christoph Möhrle. Die Kinder machten sich mit einem Bollerwagen auf den Weg in den Wald, hin zum Wanderparkplatz beim Leibertinger Walderlebnispfad. Gut im Unterricht vorbereitet waren sie voll motiviert, den Wald zu erleben, zu fühlen und zu entdecken.
Am ersten Nachmittag trafen die Kinder Waldpädagogin und Jägerin Nina Hainzl. Das Erlebnis Wald wurde an allen drei Nachmittagen höchst spannend aufgebaut – und zwar altersgerecht. Die Kinder ließen sich in den Bann Wald ziehen mit den Fragen nach den Baumarten und vor allem nach den Wildtieren des Waldes. Hainzl löste das Problem mit den Wildtieren höchst spannend: Die Grundschulkinder gingen mit ihr zusammen auf die Pirsch und zwar mucksmäuschenstill hinein in unwegsamen Wald und hielten Ausschau nach Wildtieren. Diese hatte die Jägerin zuvor in Form lebensnaher Attrappen versteckt. Gesucht wurde der Pirschkönig. Die Kinderschar schaffte es ungehört zu schleichen, pirschen und zählen. Anschließend wurden die entdeckten Wildtiere aus dem Wald genommen und deren Lebensweisen kennengelernt. Der Entdeckerstolz war den Kindern ins Gesicht geschrieben.
Künstlerisches kam auch nicht zu kurz, denn nach der Pirsch sollten die Tiersucher Baumbilder malen. Und zwar ohne Farbstifte. Der Wald gibt viele Farben vor – vom blattgrün über boden-braun und blüten-rot. Förster Möhrle hatte das Kennenlernen der Bäume als Ziel ausgegeben. Mit Bändern markierte Bäume sollten auf einem Baumsteckbrief beschrieben werden. Akribisch untersuchten die kleinen Forscher die Bäume und die Fachbegleiter staunten darüber, was die Kinder schon alles wussten. Total spannend wurde es bei der Baumbegehung, wie Möhrle es nannte. Mit zugebundenen Augen mussten die kleinen Walderkunder einen Baum abtasten und anschließend sehend wiederfinden. Erstaunlicherweise gelang dies in fast allen Fällen.
Am letzten Nachmittag des Projektes stand das Eichhörnchen im Mittelpunkt. Ein ausgestopftes „Präparat“sprach die Kinder emotional an, sie streichelten es, inspizierten es genau und machten sich Gedanken über die besonderen Merkmale wie den buschigen Schwanz, die scharfen Krallen und die starken Zähne. Zum allerletzten Abschluss suchten sich die Kinder Waldobjekte und klebten sie auf eine „Postkarte“, als Andenken an die Walderkundung. Alle gefertigten Objekte wurden in der Wildensteinschule ausgestellt und zeigten noch einmal den vielfältigen Erkenntnisgewinn des Projektes. Der erzielte Ertrag: die Kinder hatten Lust und Freude am Abenteuer Wald.