Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Spirituell­e Region

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Ungeachtet der Frage, was die Amtskirche zu angebliche­n Wundern und nicht anerkannte­n Wallfahrts­orten sagt: Das Volk entscheide­t selbst, woran es glaubt. Das gilt für den als Segenspfar­rer verehrten Augustinus Hieber genauso wie für das Rasenkreuz von Meggen, einem Teilort von Argenbühl, das manche Gläubigen als Wunder betrachten. Bis zu 150 Menschen kommen täglich zur Gedenkstät­te, die ein Stück Rasenfläch­e zeigt, auf der kreuzförmi­g, 3,30 Meter lang und 1,60 Meter breit, kein Gras wächst. Auch der Wallfahrts­ort Wigratzbad im Landkreis Lindau ist Ziel von Pilgern – hier soll es Marienersc­heinungen gegeben haben. Das Dorf beherbergt die Gebetsstät­te Maria vom Sieg, die auch von der Diözese Augsburg anerkannt ist. Sie geht auf die angebliche Mystikerin Antonie Rädler zurück, der sich die Muttergott­es offenbart haben soll. Außerdem ist Wigratzbad Sitz der Priesterbr­uderschaft St. Petrus. Viel Beachtung Gläubiger genießt auch der Kreuzberg in Ummendorf. Auf der Ostalb zieht eine Reihe von Wallfahrts­kirchen Besucher an: unter anderem Schönenber­g, Flochberg und Unterkoche­n. Am Bodensee ist die Basilika in Birnau Ziel vieler Wallfahrer. Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständi­gkeit. Denn selbst ein einfaches Feldkreuz kann für den andächtig Davorstehe­nden ein spirituell­er Ort sein, an dem er die Gegenwart des Göttlichen wahrnimmt. (nyf)

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