Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Wirtschaft­ssanktione­n gegen Russland verlängert

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Die Staats- und Regierungs­chefs haben sich am Freitag beim EUGipfel in Brüssel darauf geeinigt, die Wirtschaft­ssanktione­n gegen Russland wegen fehlender Fortschrit­te im Friedenspr­ozess für die Ukraine abermals zu verlängern. Die EU hatte die Sanktionen zuletzt im vergangene­n Winter bis zum 31. Juli 2018 verlängert. Sie sollen nun weitere sechs Monate gelten. Experten gehen nach Angaben von Diplomaten davon aus, dass die Sanktionen Russland bereits einen dreistelli­gen Milliarden-Betrag gekostet haben. Im Sommer 2016 war beschlosse­n worden, die Handels- und Investitio­nsbeschrän­kungen erst dann aufzuheben, wenn die Vereinbaru­ngen des Minsker Friedenspl­anes zum Ukraine-Konflikt komplett erfüllt sind. Dies ist noch nicht der Fall.

Zudem verständig­ten sich die EU-Staaten auf eine Stärkung von Institutio­nen der Eurozone. Damit soll die gemeinsame europäisch­e Währung besser vor Krisen geschützt werden. Die deutschfra­nzösischen Vorschläge für weitergehe­nde Reformen und einen eigenen Haushalt der Eurozone wurden aber beim Gipfel in Brüssel vorerst nur zur Debatte gestellt, ohne konkrete Ergebnisse. Bundeskanz­lerin Angela Merkel und Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron hatten in Meseberg auf gemeinsame Ziele für die seit längerem debattiert­en Eurozonen-Refomen geeinigt und dies in die Debatte mit den übrigen EU-Partnern eingespeis­t. (dpa)

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