Ein Horrorszenario

Zum Interview „Rückbau des menschlichen Gehirns“(25.6.) mit dem Digitalisierungsexperten Markus Winter: Euphorie allenthalben: Digitalisierung als wunderbares Zukunftsszenario, werden wir (endlich) Digitalisierungsweltmeister et cetera? Wenn ich das Interview mit Markus Winter lese, erfüllt mich das blanke Grauen. (Mindestens) 30 Prozent der Menschen ohne Arbeit, mir selbst ohne menschliche Hilfe ein Haus bauen können, Restaurants ohne menschliches Zutun – ich jedenfalls finde das alles nur schrecklich und will in solch einer Welt, in der Menschen mehr und mehr überflüssig, „Menschenmüll“werden, nicht leben.

Ist es uns klar, worauf wir zusteuern? Gibt es gesellschaftliches Nachdenken darüber, ob diese scheinbare Alternativlosigkeit das ist, was wir wirklich erstreben? Werden – Horrorszenario pur für mich – die Computer oder künstliche Intelligenzen entscheiden, wohin die Reise der Menschheit geht? Können wir noch innehalten und auf menschliche Art Neues entwickeln? Ich halte eine breit angelegte Diskussion in den Kirchen, Universitäten, Parteien und der ganzen Gesellschaft vor allem auch über die Risiken der Digitalisierung für dringend angesagt, da es sonst nicht nur einen Rückbau des menschlichen Gehirns, sondern auch der menschlichen Seele, des Körpers, der Kultur und der Ethik geben wird. Renate Mergelsberg, Seitingen-Oberflacht

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen.

Schwäbische Zeitung Karlstraße 16

88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebische-zeitung.de