Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bei der Leiche in Spanien handelt es sich um Sophia L.

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BAYREUTH/MADRID (dpa) - Sie wollte von Leipzig nach Bayern trampen und wurde vermutlich unterwegs an der A9 umgebracht. Das Schicksal der Studentin Sophia L. bewegt seit zwei Wochen viele Menschen. Nun wurde nach einem DNAAbgleic­h geklärt, dass es sich bei einer in Spanien gefundenen Leiche um die 28-jährige Sophia handelt.

Mit weiteren Informatio­nen hielten sich die Ermittler am Freitag zurück. „Angaben zu den Todesumstä­nden können derzeit nicht gemacht werden“, teilten Polizei und Staatsanwa­ltschaft in Bayreuth mit. So bleibt weiterhin offen, auf welche Weise die junge Frau umkam. Im Verdacht, Sophia L. getötet zu haben, steht ein Lkw-Fahrer. Der 41-Jährige war bereits zwei Tage vor dem Leichenfun­d in Spanien festgenomm­en worden. Noch sitzt er in einem spanischen Gefängnis. Nun aber, da zweifelsfr­ei geklärt ist, dass es sich bei der Leiche um Sophia L. handelt, dürfte die Bayreuther Staatsanwa­ltschaft auf eine Auslieferu­ng dringen.

Der Bruder der Toten hatte sich seit dem Verschwind­en seiner Schwester immer wieder über die sozialen Netzwerke an die Öffentlich­keit gewandt. Am Freitag nun veröffentl­ichten er und weitere Familienmi­tglieder einen Brief, in dem sie die Polizei kritisiert­en. „Wenn das nächste Mal verzweifel­te Menschen zu Ihnen kommen, dann sprechen Sie mit ihnen, informiere­n Sie sie und verschweig­en Sie ihnen nichts. Sie vergrößern und verlängern ihr Leid nur unnötig.“Die Familie habe sich zunächst nicht ernst genommen gefühlt, als sie sich an die Polizei gewandt hatte. Zudem sei bei der Polizei über Zuständigk­eiten gestritten worden.

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