Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Die Abwechslung macht die Sommer-Würze“
Die Grazer Band Granada kommt mit ihrem neuen Album „Ge Bitte“nach Konstanz und Dornstadt
Granada? Ist das nicht eine Stadt in Andalusien? Die Antwort muss wohl ja und nein lauten. Granada sind darüber hinaus auch fünf Musiker aus Graz, die auf Indie mit eingängigem Gesang und Akkordeon setzen und in Mundart granteln. Mit „Ge bitte“hat die Band jüngst ihr neues Album herausgebracht. Christiane Wohlhaupter hat Sänger Thomas Petritsch zur Sprachbarriere und zu Sommerplänen befragt.
Thomas, wer bisher noch nichts von Granada gehört hat, wie stellt ihr euch dem vor?
Wir sind eine Band aus Graz, singen auf urban-österreichisch, es gibt ein Akkordeon, wir sind auf der Bühne energiegeladen und von der Musik her vielfältigst. Der Stil ist eher schwer zu beschreiben. Für Pop zu Indie, für Indie zu Folk, für Reggae zu Punk. Granada-Musik halt.
Das Titelbild auf eurer Homepage zeigt euch lässig im Schwimmbecken stehen. Was macht einen schönen Sommer für euch aus?
Ja, das ist das Albumcover des Debütalbums. Es entstand 2016 in Graz in einem der vielen nostalgischen Freiluft-Schwimmbäder. Weil zu der Zeit gerade Frühling war, war es noch ein wenig „frisch“, temperaturtechnisch gesehen. Der Sommer drauf war dann das, was ich einen schönen Sommer nennen würde. Wir sind viel herumgekommen, haben Festivals gespielt, geprobt, gegrillt und bei all dem Brimborium auch noch Zeit gehabt, ein bisschen ans Meer zu fahren. Kurz: Die Abwechslung macht die Sommer-Würze.
Welche Sommertipps habt ihr so?
Keine, die nicht ohnehin schon bekannt wären. Es ist ja wirklich nicht so, als wäre es heuer was komplett anderes mit der Hitze, dem Regen und der Sonne.
Von Wien bis Dornstadt seid ihr auf etlichen Festivals unterwegs. Wie überlebt man die am besten?
Die Festival-Saison kann auch sehr anstrengend sein. Bei dem ganzen Umherfahren und Spielen, muss man schon einen Ausgleich finden. Einige von uns gehen Joggen, andere Schwimmen. Sport ist da ganz gut, um dem Festival-Blues entgegenzuwirken.
Macht es einen Unterschied, auf einem Umsonst & Draußen wie dem Obstwiesenfestival in Dornstadt oder einem Bezahl-Festival zu spielen?
Das wäre mir nicht aufgefallen. Die Stimmung ob Bezahl-Festival oder nicht ist in etwa die gleiche, das Publikum aufgeschlossen, die Veranstalter meist gut drauf und aufs Wetter haben beide keinen Einfluss. Eventuell sind die Leute auf einem Festival ohne Eintritt schon etwas früher etwas mehr betrunken. Da investiert man das „gesparte“Geld dann vielleicht etwas anders.
„Ge bitte“dürften die meisten Menschen in Süddeutschland verstehen. Für welche Begriffe wollt ihr vorab aber am besten noch eine Erklärung abgeben?
Spontan kommt da jetzt gerade nix. Die Sprachbarriere ist ja jetzt zwischen Österreich und Süddeutschland nicht wirklich gegeben und wenn man das Album gekauft hat, hat man auch ein Inlay mit den Texten zum Nachlesen, falls mal was nicht ganz deutlich verständlich ist.
Fällt es einem als Band aus Österreich in Süddeutschland leichter als in Norddeutschland?
Es ist überall gleich – man versucht immer das Publikum zu erreichen. Spielt keine Rolle ob in München, Hamburg oder Graz. Musik an sich ist universell und wird überall gleich verstanden, die Texte muss man im Norden vielleicht ein bisschen öfter erklären als im Süden, ansonsten geht es „oben“wie „unten“um die Performance.