Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Tödlicher Unfall: Verursache­r flüchtet

Bei Trochtelfi­ngen kommt ein 46-jähriger Motorradfa­hrer ums Leben.

- Von Susanne Grimm

BEURON - Zum dritten Mal hat das Haus der Natur gemeinsam mit der Gemeinde Beuron einen Handwerker­markt veranstalt­et, bei dem viele regionalen und überregion­ale Kunsthandw­erker, eine Mittelalte­rgruppe und Beuroner Bürger Handwerksk­unst von gestern und heute gezeigt haben. Bestes Hochsommer­wetter zog Besucher in Scharen in die Donautalge­meinde.

Ein Instrument­enbauer, ein Schreiner, ein Bogenbauer, der 85jährige Küfer Walter Lehmann und ein Schmied gaben Einblicke in ihr Können. Außerdem wurde anhand einer alten Imkerei die damalige Haltung von Bienen und die Gewinnung von Honig gezeigt. Die Mittelalte­rleute hatten ihr Lager auf einer Wiese unweit davon aufgeschla­gen. Hier zeigten sie auf, wie sehr die tägliche harte Arbeit mit dem Alltagsleb­en der Menschen vergangene­r Jahrhunder­te, manchmal fast buchstäbli­ch, verwoben war.

Anschaulic­h stellten das Anke und Jeroen van Bakel aus Balingen mit ihrer historisch­en Weberei dar. „Dreivierte­l der Zeit, die für die Herstellun­g eines Stück Tuches nötig war, geht für das Aufbäumen drauf“, erzählte der Weber. So werde das sorgfältig­e Aufwickeln der Längsfäden – die „Kette“– auf den Kettbaum bezeichnet. Der Weber erzählte den Besuchern, wie brutal die damaligen Zünfte mit fehlerhaft­er Ware umgegangen sind – „bei geringsten Fehlern wurde die Webware von der Zunftaufsi­cht zerschnitt­en, die tagelange Arbeit war vergebens und das Einkommen futsch“.

Alles sei bis aufs Kleinste vorgeschri­eben gewesen. Allerdings hat der Regulierun­gswahn die Zeiten bis heute überdauert, wovon nicht nur die Handwerker ein Lied singen können. Nichtsdest­otrotz haben sich auch Fantasie und Kreativitä­t nicht ausrotten lassen. Das konnte der Besucher bei den anwesenden heutigen Handwerksk­ünstlern feststelle­n. So am Stand von Stefan Lüpges aus Tuchenbach, der für die Menschen aus einem Stück Holz „Zauberburg­en“erschafft. Mittels einer speziellen Dekupiersä­ge schneidet der Künstler ganze Schlösser und Burgen so aus einem einzigen Holzklotz, sodass die Burg wie von Zauberhand nach oben geschoben und ihre ganze Pracht entfalten, aber auch wieder zurückgesc­hoben werden kann. Auf diese Art wieder in der Versenkung verschwund­en, sieht das Teil wieder aus, was es ist: ein Stück Holz.

Weitere echte Unikate waren an den Ständen vom Silber- und Werkzeugsc­hmied Anselm Littschwag­er zu sehen. Der Metallspez­ialist fertigt in seiner Werkstatt Messer aus Damaszener­stahl, wobei er die Faltungen des Stahls, die die Musterunge­n auf der Klinge verursache­n, individuel­l gestalten kann. Ein altes Handwerk präsentier­te Stefan Zeeb alias Bruder Franz mit seiner kleinen Buchbinder­ei am Lager der „Vasallen von Hohenberg“. Im Mittelalte­rlager konnten sich die Besucher auch von den „Fertigkeit­en“eines Medicus und eines Scharfrich­ters überzeugen, deren martialisc­hes Handwerk Erleichter­ung aufkommen ließ, in der heutigen Zeit leben zu dürfen.

 ?? FOTO: DPA ??
FOTO: DPA
 ?? FOTO: SUSANNE GRIMM ?? Der Weber Jeroen van Bakel erklärt die Webtechnik­en des Mittelalte­rs.
FOTO: SUSANNE GRIMM Der Weber Jeroen van Bakel erklärt die Webtechnik­en des Mittelalte­rs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany