Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Jeder gespendete Euro kommt direkt vor Ort an“
Yoga-Spendenaktion in Hohentengen zugunsten einer Berufschule in Uganda verläuft erfolgreich
HOHENTENGEN - Zahlreiche Besucher haben am Wochenende die Möglichkeit genutzt, mit der YogaSpendenaktion von Bianca Seifert und Matthias Effinger sich selbst und gleichzeitig jungen Menschen in Uganda etwas Gutes zu tun. Stolze 835 Euro sind dabei zusammen gekommen. Besonders groß war das Interesse am Aerial Yoga.
Was ist das wohl für ein Gefühl, Yogaübungen mithilfe dieser bunten Tücher, die in knallbunten Farben von der Decke baumeln, überwiegend in der Luft zu praktizieren? Die Neugierde ist groß, und dann geht es auch gleich los. Mit Schwung lassen wir uns nach konkreter Anleitung von Bianca Seifert in die Tücher plumpsen, haben bald die richtige Position - und es kann losgehen. Nach mehreren Einstiegsübungen und eine halbe Stunde später hängen wir bereits kopfüber im Raum. Wow – dass das so leicht geht, hätte keiner gedacht.
Rücken wird entspannt
„Da muss man wirklich kein Artist sein“, sagt Bianca Seifert, die seit rund fünfzehn Jahren mit Begeisterung mehrere Yoga-Stile unterrichtet und inzwischen auch das Aerial Yoga, also das Schwingtuch-Yoga, anbietet. Diese Yogaform, so Seifert, könne jeder ausüben, besonders auch Menschen mit Gelenk- oder Gewichtsproblemen. In der Schwerelosigkeit wird das Körpergewicht abgegeben, die Muskulatur gedehnt, der Rücken entspannt. Vormittags werden jeweils klassische Yogaeinheiten angeboten. In der kleinen Rohkostküche nebenan gibt es gesunde Snacks, Smoothies und feine vegane Leckereien. Und das nicht nur an diesem Aktions-Wochenende, sondern auch im Rahmen des regulären Unterrichts. „Sehr viele Teilnehmer fanden diese Kombination aus Yoga und Spendenaktion einfach eine tolle Idee“, resümieren die Initiatoren Bianca Seifert und Matthias Effinger am Sonntagabend. Beide sind überwältigt von der großen Resonanz. Das Schwingtuch-Yoga sei dabei eindeutig das „Highlight“gewesen. „Viele waren kaum mehr aus den Tüchern rauszukriegen“, schmunzeln die Beiden.
Wasserversorgung problematisch
Die Spendeneinnahmen in Höhe von 835 Euro werden dringend für das Berufsschulprojekt in Katende in Uganda benötigt. „Diese Aktion war ein weiteres, wesentliches PuzzleTeil für unseren Arbeitskreis“, sagt Matthias Effinger. Der Arbeitskreis „Welt und Mission“der katholischen Kirchengemeinde Mengen hat das Projekt „Berufsschule in Katende/ Uganda“ins Leben gerufen. In dem Internat werden junge Afrikaner zu Maurern, Schreinern, Elektrikern und anderen handwerklichen Berufen ausgebildet. Dabei fehlt es nicht nur an Lehrern oder einfachster Grundausstattung. Selbst die Wasserversorgung ist problematisch. „Viele Gäste haben geäußert, wie wichtig es ist, mit einem Hilfsprojekt ein bekanntes Gesicht verbinden zu können“, so Matthias Effinger. Es gebe einfach ein Gefühl der Sicherheit, zu wissen, „wo jeder Euro eins zu eins vor Ort ankommt und wofür das Geld eingesetzt wird“.