Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Blutspender kennen keine Schmerzen
„Wenn ich eine Geburt schaffe, dann überstehe ich auch das Blutspenden“
SIGMARINGEN - Lediglich sechs der
19 vorbereiteten Urkunden mit Ehrennadel sind von den Blutspendern persönlich entgegengenommen worden. Sie wurden am Montagabend von Bürgermeister Thomas Schärer im Rathaus ausgezeichnet.
Der Landkreis Sigmaringen schneide im statistischen Vergleich der Blutspenden überdurchschnittlich gut ab, sagte Schärer. Im Ehrungszeitraum vom 1. April des Vorjahres bis zum 31. März des laufenden Jahres wurden insgesamt vom DRK 56 Blutspende-Aktionen im Landkreis durchgeführt, bei denen
8970 Spenden verbucht werden konnten. Das entspricht einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von
160. „Ich bitte Sie, auch weiterhin Blut zu spenden und Ihre Familien, Freunde und vor allem auch junge Leute dazu zu motivieren“, wandte sich Schärer an die Anwesenden.
Nächste Blutspende in der Stadthalle
Ulrich Wolter vom DRK verwies auf den nächsten Blutspende-Termin am 16. Juli, diesmal in der Stadthalle. Bürgermeister Schärer fragte jeden Einzelnen bei der Ehrung nach seinen Beweggründen. Natürlich steht der Wunsch zu helfen, Leben zu retten und auch im Ernstfall selbst die nötige Hilfe zu bekommen an erster Stelle. Aber auch einfache Dinge können motivieren. „Mich trieb einfach die Neugier“, gab Christian Weber unumwunden zu. Mittlerweile spendete der junge Mann zum 25. Mal Blut.
Den inneren Schweinehund überwand Rosa Luib mit der Geburt ihrer Tochter. „Da dachte ich mir, wenn ich das geschafft habe, dann überstehe ich auch so eine Blutspende.“
Gesundheitliche Probleme veranlassten Gerhard Sander zum Blutspenden. „Ich hatte ständig Nasenbluten. Seit ich regelmäßig Blut spende, sind diese Beschwerden vorbei.“Inzwischen gehen stolze 75 Aderlässe auf sein Konto. Martin Gröh wurde damals von seinem Vater motiviert und ist mittlerweile selbst Vater einer volljährigen Tochter. „Zur nächsten Blutspende bringe ich sie dann als Erstspender mit.“
Die Familie, vor allem auch die Kinder mit einzubeziehen, ist für Julia Angl ein wichtiger Baustein, um das Blutspenden auch den jungen Menschen beizeiten nahe zu bringen. „Ich war lange Zeit im Jugendrotkreuz und wir durften bei Blutspende-Aktionen immer mithelfen, das hat Spaß gemacht und daher wurde das Blutspenden für mich zur Selbstverständlichkeit.“
Und so war es dann auch für alle Blutspender eine Selbstverständlichkeit, sich nach einem kleinen Imbiss mit den Worten zu verabschieden: „Also dann, wir sehen uns am 16. Juli.“