Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mörderstund ist ungesund
Theater AG führt mit vielen Pointen gespickte Krimikomödie auf
GAMMERTINGEN - „Lachen ist ausdrücklich erwünscht“, so hat Lehrerin Petra Wachter die Besucher begrüßt, die zur Aufführung „Chamäleons“der Theater-AG des Gymnasiums in die Aula gekommen waren. Das taten die Theatergäste dann auch ausgiebig, die elf schauspielenden Gymnasiasten spielten ihre Rollen großartig.
Gemeinschaftlich hatte sich Petra Wachter zusammen mit ihren Schülern für die Krimikomödie entschieden, manche Passagen wurden angepasst und der Schluss noch etwas verändert. Seit November wurde in der wöchentlichen Probe gearbeitet, getüftelt und verfeinert, so dass die Theaterbesucher bei der Aufführung am Wochenende eine tolle schauspielerische Leistung der herrlich skurrilen Krimikomödie „Mörderstund ist ungesund“zu sehen bekamen.
Doch von Beginn an: Als der Vorhang sich öffnete saß der Schlossherr Heinrich von Putzstein (Lucas Cimerman) haareraufend über seinen Finanzen, die aufgrund der maßlosen Ansprüche seiner Noch-Ehefrau Ägidie (herrlich impertinent gespielt von Pia Stehle) immer knapp bemessen sind.
Dank der Hilfe seiner Lebensgefährtin Dr. Franziska von Kümmersbrück (Ina Klingenstein), die im Schloss ein Sanatorium für psychisch erkrankte Menschen eingerichtet hat, ist wieder ein Lichtstreifen am knappen finanziellen Horizont in Sicht.
Dass dieser Job im Sanatoriumsbetrieb mehr als anstrengend ist, bekommt Krankenschwester Agathe (Sophie Blatter), die gleichzeitig Köchin ist, im täglichen Umgang mit den vier Patienten zu spüren. Da ist Patient Nero (Anika Karl), der sich für den römischen Kaiser hält und sich nichts mehr wünscht, als dass Rom endlich brennen möge.
Der selbstherrliche Napoleon Bonaparte (Lilli Schumann mit unverwechselbarem französischen Akzent), die misstrauische Agatha Christie (Konstanze Hammer) und der immerwährend, seinen Namen schreiende Atilla (Hannah Wachter) strapazieren die Nerven der Krankenschwester und der Psychiaterin aufs Äußerste.
Die Ereignisse überschlagen sich
Die vier Schülerinnen spielen ihre Patientenrolle ausgesprochen gut. Als die arrogante Ägidie mit einer Unternehmensberaterin (Cora Reiser) auftritt, überschlagen sich die Ereignisse. Gleich zwei Gärtner treten in Erscheinung, wobei einer davon ein Auftragskiller ist (Alisha Kostolanovic).
Der Auftragskiller fürchtet um seinen guten Ruf in der Killer-Innung, da es plötzlich zwei Leichen im Sanatorium gibt und er mit beiden nichts zu tun hat. Die ermittelnde Kommissarin Klara Fall, geborene Witzig (Lotta Sautter) kombiniert jedoch haarscharf und ermittelt in alle Richtungen, genauso wie die vier Patienten, die ihr schönes Domizil natürlich nicht verlassen möchten. Der Ausgang wird an dieser Stelle nicht verraten, ein Besuch der letzten Aufführung am kommenden Freitag 06.07.2018 um 20 Uhr in der Aula des Gymnasiums lohnt sich auf jeden Fall.