Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Landjugend Glashütte holt den Pokal
Erst im Stechen fällt beim Handwerkerwettbewerb die Entscheidung
STETTEN AM KALTEN MARKT - Mit einem witzigen Handwerkerwettbewerb am Montagabend im Festzelt auf dem Montlhéryplatz ist das Sommerfestwochenende der Feuerwehrkapelle zu Ende gegangen. Sieben Mannschaften haben vor zahlreichem Publikum um den begehrten Wanderpokal gekämpft, den schließlich die Landjugend Glashütte für sich gewinnen konnte.
Bei den Spielen waren nicht nur Geschicklichkeit und Muskelkraft gefragt, sondern auch Köpfchen und Teamgeist. Wobei allerdings das Mundart-Ratequiz den Vogel abschoss, denn dabei ging es mitnichten um das Spezialvokabular des schwäbischen Dialekts. Begriffe aus dem Nachbarbundesland Bayern standen auf der Agenda, deren Bedeutung von den Teilnehmern erraten werden musste.
Und wer die Bayern kennt, weiß, dass sie ähnlich wie die Schwaben, überaus reich sind an begrifflichen Absonderlichkeiten. Beispiel gefällig? „Zwiderwurzen“sollte ins Deutsche übersetzt werden. Alle sieben Mannschaften taten sich schwer und konnten nur anhand der drei Antworten erraten, dass dahinter ein mauliger, schlecht gelaunter Mensch steckte. Oder „odeln“, was weniger mit Jodeln als vielmehr mit den stinkenden Hinterlassenschaften vierbeiniger Fleischlieferanten zu tun hat.
Die Gaudi war jedenfalls groß und die Mannschaften sich dicht auf den Fersen. So kam es zwischen der Landjugend Glashütte und der Mannschaft von Holzbau Schlude wegen Punktegleichheit zum Stechen. Hierbei war Zielgenauigkeit und Geschicklichkeit gefragt, denn dabei mussten zwei miteinander verbundene Tennisbälle über die Querstangen eines Gestells geworfen werden. Und zwar so, dass die Bälle an der sie verbindenden Schnur über einer der Querstangen zum Hängen kamen.
Hierbei hatte eindeutig die Jugend aus Glashütte die ruhigere Hand und vielleicht das bessere Zielwasser. Jedenfalls wurde der hölzerne Pokal bis zum Rand mit Hopfentee gefüllt und genüsslich ausgeschlürft. In weiteren Spielen mussten Bälle auf ein bestimmtes Ziel geworfen, ein Traktor gezogen, geangelt und der „Lukas“gehauen werden.
Den dritten Platz belegte die Landjugend Stetten am kalten Markt, gefolgt von den „Barbara-Barbaren“aus der Albkaserne und der Theatergruppe. Der sechste Platz musste wegen Punktegleichheit zweimal vergeben werden. So schenkten sich die Stettener Handwerker und das Team von Löffler-Bau nichts und mussten somit den sechsten Platz miteinander teilen. Mit von der Partie waren wie jedes Jahr die HeubergRangers, die für den musikalischen Rahmen und für mächtig Stimmung sorgten.
Dank an das Team
Der Vorsitzende der Feuerwehrkapelle, Jürgen Schwochow, sprach den Mitgliedern seines Musikvereins Dank und Respekt aus für die Gestaltung des dreitägigen Sommerfestes. Ohne die Mithilfe aller Musiker sei ein solcher Festmarathon nicht zu stemmen. Insbesondere den Organisatoren der Spiele, Lukas und Johannes Hahn, Susanne Schumann-Merz, Fabian Merz und Felix Rombach, galt seine Anerkennung. Das Quintett hatte sich die Gag-Wettbewerbe ausgedacht, für das dafür nötige Material und die Durchführung gesorgt. Natürlich war das dreitägige Sommerfest ein Fest für die ganze Familie, zumal das Wetter voll mitspielte. Auch am letzten Tag war das Festzelt voll. Alt und Jung, Handwerker und solche mit zwei linken Händen, Männlein und Weiblein, Groß und Klein feierten gut gelaunt bis in die Nacht hinein.