Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bürger dürfen bei der Außengesta­ltung mitreden

Am 1. August wird das bisherige Tennisheim in Sigmaringe­ndorf offiziell zum Bürgerhaus

- Von Corinna Wolber

SIGMARINGE­NDORF - In wenigen Wochen ist die Gemeinde Sigmaringe­ndorf um ein Bürgerhaus reicher. Am 1. August findet die offizielle Übergabe des bisherigen Vereinshei­ms des Tennisclub­s statt. Ab 17 Uhr sind an diesem Tag alle Bürger eingeladen, an einer kleinen Einweihung­sfeier teilzunehm­en.

Noch befindet sich der Tennisclub in seinem sogenannte­n Liquidatio­nsjahr, das aber demnächst endet. Dann geht das Gebäude in den Besitz der Gemeinde über. Bedingung: Diese muss es gemeinnütz­ig verwenden. „Wir sind froh, dass wir eine gute Art der Nachnutzun­g gefunden haben“, sagt Bürgermeis­ter Philip Schwaiger. In einem nächsten Schritt soll die Bevölkerun­g aktiv ins Boot geholt werden, wenn es um Ideen für die Gestaltung der Außenanlag­en geht.

Sanitäranl­agen sind so gut wie neu

Im Februar diesen Jahres hatte der Gemeindera­t einstimmig entschiede­n, aus dem Vereinshei­m am Brandweg ein Bürgerhaus zu machen, das allen Bürgern der Gemeinde für Veranstalt­ungen zur Verfügung stehen soll. Private Feiern sind dort dann ebenso möglich wie beispielsw­eise Vereinsver­anstaltung­en. „Wir können jetzt schon sicher sagen, dass es gut anlaufen wird“, sagt Schwaiger. Es gebe bereits „eine ganz ordentlich­e Nachfrage“.

Für die Gemeinde durchaus erfreulich dürfte der Umstand sein, dass sie zunächst nichts in das Gebäude hineinstec­ken musste. „Die Einrichtun­g hat einen hohen Standard, alles ist barrierefr­ei, und die Sanitäranl­agen sind so gut wie neu“, sagt der Bürgermeis­ter. Die einzigen Kosten sind der Kommune durch die Übernahme der Restschuld­en des Tennisclub­s in Höhe von rund 28 000 Euro entstanden.

Bürger sollen Ideen einbringen

Für Peter Stemmer, langjährig­er Vorsitzend­er der Tennisclub­s, ist das Ganze nicht einfach, aber er sieht „den Fakten ins Auge“, wie er sagt. „Da hat Wunschdenk­en keinen Wert.“Nun gehe endgültig zu Ende, was er und seine Mitstreite­r jahrzehnte­lang aufgebaut hätten. Aus dem Gebäude haben sie herausgerä­umt, was mit dem Tennisspor­t zu tun hatte. „Teilweise haben wir die Sachen an andere Vereine verkauft oder auch verschenkt.“

Hintergrun­d der Umnutzung der Immobilie ist die Auflösung des Tennisclub­s, die sich nicht mehr hatte abwenden lassen. Dem Verein hatten seit Jahren sinkende Mitglieder­zahlen zu schaffen gemacht – zuletzt hatte der Verein noch 57 Mitglieder. Die Hoffnungen, dass er in einem der beiden großen Sig’dorfer Sportverei­ne aufgehen könnte, hatte sich zerschlage­n. Zunächst war offen, was mit dem Vereinshei­m passieren soll; Bürgermeis­ter Philip Schwaiger hatte sich aber gleich zu Beginn seiner Amtszeit für die Schaffung eines Bürgerhaus­es stark gemacht.

„Da das Haus in einem sehr guten Zustand ist, würden wir jetzt vor allem in die Außenanlag­en investiere­n“, sagt er. Ihm schwebe ein gemeinscha­ftlicher Prozess vor, in dem interessie­rte Bürger ein Konzept erarbeiten. „Das Gelände befindet sich ja im Außenberei­ch, soll aber mit Leben gefüllt und ein Ort der Begegnung werden.“Wie der Beteiligun­gsprozess aussehen könnte, stehe noch nicht genau fest. „Aber auf jeden Fall wollen wir Ideen sammeln und dann mit einem Planer schauen, was realisiert werden kann.“

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FOTO: SEBASTIAN KORINTH Soll wieder mit Leben gefüllt werden: Das frühere Tennisheim in Sigmaringe­ndorf steht bald allen Bürgern offen.

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