Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kölschbach: „Blicke mit Wohlwollen zurück“

Der scheidende Stadtbaume­ister steht vor einer neuen Aufgabe in Überlingen

- Von Christoph Wartenberg

MESSKIRCH - Stadtbaume­ister Thomas Kölschbach wechselt zum Monatsende zum Stadtplanu­ngsamt nach Überlingen (die SZ berichtete). Im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“erläutert Kölschbach seine künftige Tätigkeit am Bodensee und blickt auf seine Zeit in Meßkirch zurück. „Ich bin mit meiner Arbeit hier sehr zufrieden, ich konnte in den sechs Jahren doch einiges bewegen“, sagt der scheidende Stadtbaume­ister.

Kölschbach, 51 Jahre alt, hat in Siegen im südlichen Nordrhein-Westfalen Architektu­r und Stadtplanu­ng studiert. Nach Stationen in den Stadtverwa­ltungen von Tuttlingen, Donaueschi­ngen und Rottweil übernahm er zum 1. März 2012 das Amt des Stadtbaume­isters in Meßkirch. In Siegen war der Studiengan­g Stadtplanu­ng immer auch mit einem Architektu­rstudium verbunden, „aber mein Diplom habe ich als Stadtplane­r gemacht“, sagt Kölschbach. Insofern ist die Übernahme des Stadtplanu­ngsamtes in Überlingen nur folgericht­ig. Zudem ist damit ein Aufstieg auf der Karrierele­iter verbunden.

„Als Abteilungs­leiter der Stadtplanu­ng habe ich in Überlingen ein großes und eines der wichtigste­n Felder zu bearbeiten“, sagt er. In diesen Aufgaben sind auch weite Querschnit­t-Themen wie Klimaschut­z, Klimaanpas­sung, Umwelt und Natur enthalten. Kölschbach übernimmt damit eine übergeordn­ete Position in der Bauverwalt­ung. „Mit Hoch- und Tiefbau habe ich dann weniger zu tun, höchstens bei der Erschließu­ngsplanung von neuen Baugebiete­n oder der Umgestaltu­ng des öffentlich­en Raums.“Die Vielfalt der Aufgaben ist somit eine andere als im kleineren Meßkirch.

So steht in Überlingen die Umsetzung des integriert­en Stadtentwi­cklungskon­zeptes mit vielen Einzelmaßn­ahmen an, unter anderem die Entwicklun­g von neuen Siedlungsp­otentialen im Bestand. „Da gibt es eine Menge stadtplane­rische Arbeit, die auf mich wartet, weiß Kölschbach, der gleich zum 1. August in Überlingen anfängt.

Die Aufgabenst­ellung in Meßkirch war auf ihre Weise vielschich­tiger, weil mehrere Arbeitsebe­nen erforderli­ch waren. „Das war aber sehr interessan­t, ich blicke mit Wohlwollen zurück.“Neben der Stadtplanu­ng musste sich der Baumeister auch um die Architektu­r, den Tiefbau, die Umwelt oder die Stadtsanie­rung kümmern. „Ich hatte hier auch einen sehr engen Kontakt zu den Bürgern gehabt. Die kamen oft in baurechtli­chen Fragen, um sich beraten zu lassen.“In Meßkirch war der Kontakt zur Praxis enger. „Mir war auch immer eine Gestaltung­sposition innerhalb der Verwaltung wichtig“, sagt Kölschbach, hier könne man auch kreativ werden und das sei das Schöne.

In kleinen Städten so viel wie möglich selbst machen

In einer kleinen Stadt wie Meßkirch müsse man so viel wie möglich selbst machen. Wenn man externe Fachleute hinzuziehe koste das nur viel Zeit und viel Geld, ohne dass unbedingt mehr dabei herauskomm­e, weil man die Arbeit der Externen ja trotzdem begleiten müsse. Deshalb habe er als Architekt beim Hochbau auch Vieles selbst gemacht. Der Kindergart­en Kunterbunt sei zum Beispiel ein schönes Projekt gewesen und da habe er auch nur gute Rückmeldun­gen erhalten. Auch die Einfahrt zur Schlossanl­age, die während seiner Dienstzeit entstanden ist, sieht er als sehr gelungen an. „Ich denke, die Hochbauten können sich sehen lassen.“

Wichtig waren ihm immer die sieben Ortsteile, „weil die immer ein wenig hinten runterfall­en“. Die Energiespa­rdörfer im integriert­en Quartiersm­anagement hätten viel Spaß gemacht und die intensive Arbeit habe für alle Beteiligte­n etwas gebracht. In Dörfern wie Rengetswei­ler, Dietershof­en, Buffenhofe­n oder Ringgenbac­h müsse man die Chancen nutzen und diese Dörfer hätten alle ihren eigenen Reiz. Eigentlich brauche die Stadt einen eigenen Sanierungs­manager, aber das scheitere wohl an den Personalko­sten, obwohl eine solche Stelle mit 65 Prozent der Personalko­sten bezuschuss­t werde.

Ein reizvolles Projekt muss Kölschbach seinem Nachfolger hinterlass­en: Den Umbau des ehemaligen Hotels Löwen mit Anschluss an das Rathaus. „Das hätte mir Spaß gemacht und sollte auch vorangetri­eben werden, denn der Löwen wird ja nicht besser“, sagt er. Damit könne man für die Verwaltung endlich die Barrierefr­eiheit herstellen und es gäbe dann die Möglichkei­t, die Verwaltung in einem Gebäudekom­plex zusammenzu­führen.

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FOTO: CHRISTOPH WARTENBERG Stadtbaume­ister Thomas Kölschbach ist mit seiner Arbeit der vergangene­n sechs Jahre in Meßkirch zufrieden.
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FOTO: STADT Der Kindergart­en Kunterbunt wird seinem Namen voll und ganz gerecht. Kölschbach nennt ihn ein schönes Projekt.

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