Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Topleistungen in Biberachs guter Stube
Kugelstoßen: Maihöfer, Storl und Schwanitz mit Saisonbestweiten beim Vollmer-Cup
BIBERACH - Kugelstoßen ist in in Biberach: Mehr als 2000 Zuschauer haben das Meeting um den VollmerCup auf dem Marktplatz verfolgt. Diese stellten damit einen neuen Rekord auf und sorgten nicht nur für eine Topstimmung, sondern bekamen auch Topleistungen zu sehen.
Den Anfang machte im U18-Wettbewerb Eric Maihöfer. Der 17-Jährige von der LG Staufen katapultierte die Kugel auf eine neue persönliche Bestleistung von 19,07 Meter (zuvor: 18,35 Meter) und siegte damit überlegen vor Alexander Köhler (17,45 Meter). „Ich freue mich riesig. Das ist eine klasse Weite gewesen. Das es so weit gehen würde hätte ich nicht gedacht“, sagte Maihöfer, der wie seine Konkurrenten seine Premiere in Biberach feierte: „Die Atmosphäre ist einfach klasse, einmalig in Deutschland. Am Anfang war ich schon etwas nervös, aber das hat sich nach dem dritten Versuch gelegt.“Am letzten Juli-Wochenende steht nun die U18-DM in Rostock an. „Da will ich meine Weite von heute bestätigen und eine Medaille holen. Ich bin optimistisch, dass das klappt“, so Maihöfer.
Beim Beginn des U18-Wettkampfs waren noch einige freie Plätze auf den Tribünen zu sehen. Diese füllten sich aber schnell, auch der Wettergott spielte mit. Nicht nur deshalb herrschte eine top Atmosphäre. Schon jeder der Nachwuchsathleten wurde durch rhythmisches Klatschen der stets fairen Zuschauer angefeuert. Den größten Applaus erhielten jedoch die Publikumslieblin- ge Christina Schwanitz, Niko Kappel und David Storl.
Schwanitz erfüllt Favoritenrolle
Vor dem Frauen-Wettkampf gab es einen emotionalen Moment, als Moderator Daniel Kern von der TG Biberach und das Publikum ein Ständchen für Sarah Schmidt zum 21. Geburtstag anstimmten.
Im Wettbewerb stellte Christina Schwanitz sofort ihre Favoritenrolle unter Beweis. Sie erzielte gleich im ersten Versuch eine neue Saisonbestweite mit 19,78 Metern (zuvor 19,50 Meter), die keine andere Athle- tin mehr übertreffen konnte. Auch sonst hatte die 32-Jährige sichtlich Spaß bei ihrer Rückkehr auf den Marktplatz nach ihrer Babypause im Vorjahr.
So feuerte sie jede ihrer Konkurrentinnen an und bedankte sich nach dem Wettkampf bei den Zuschauern. „Das Publikum war einfach megageil. Vielen Dank für die Unterstützung jedes Jahr“, sagte sie, um anschließend den Blick nach vorn zu werfen: „Ich habe jetzt noch vier Tage Pause, dann geht die intensive Vorbereitung in Kienbaum auf die EM in Berlin los. Das Ziel ist es, dort auf das Treppchen zu kommen. Am schönsten wäre es natürlich, ganz oben zu stehen.“
Storl steigert sich auf 21,62 Meter
Das große Ziel von David Storl bei der Heim-EM in Berlin (6. bis 12. August) ist es, zum vierten Mal in Serie Europameister zu werden. In Biberach machte er einen deutlichen Schritt nach vorn auf dem Weg dahin. Er ging mit einer Saisonbestweite von 21,18 Metern in den Wettkampf und schraubte diese in den ersten drei Versuchen über 21,43 Meter und 21,50 Meter bis auf 21,62 Meter in die Höhe. Im vorletzten Durchgang erreichte er nochmals 21,47 Meter. Mit seinen gültigen Weiten hat er den Vollmer-Cup gewonnen. „Dass ich mich so verbessert habe ist toll. Wir haben mit meinem Trainer die Trainingsmethodik, die auch mehr Regenerationspausen vorsieht, komplett umgestellt, was auch meinen Knien sehr gut tut“, sagte der 27-Jährige, der einmal mehr die Atmosphäre in Biberach lobte: „Die Stimmung war spitze. Es ist das beste Meeting in Europa. Was die Helfer und Meeting-Chef Hans-Peter Beer leisten ist nicht selbstverständlich. Ich fühle mich einfach sehr wohl hier.“
Das tat auch der Zweitplatzierte, Bob Bertemes aus Luxemburg (20,48 Meter), der erstmals in Biberach am Start war. „Es ist eine klasse Anlage. Die Leute sind überragend, die Stimmung war mega. Ich habe selten so einen Wettkampf erlebt in Europa, wo die Zuschauer von Anfang an so dabei sind“, sagte der 25-Jährige. „Ich würde gerne wiederkommen, wenn ich wieder eingeladen würde.“