Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Die Hälfte der CDU-Stadträte hört auf

Meßkircher CDU bereitet sich auf die Kommunalwa­hlen im kommenden Jahr vor

- Von Christoph Wartenberg

MESSKIRCH - Die Meßkircher CDU bereitet sich auf den Kommunalwa­hlkampf im kommenden Jahr vor. Aus diesem Grund gibt es heute um 19.30 Uhr ein Treffen im Gasthaus „Etna“in Meßkirch. Interessie­rte Bürger und eventuelle Kandidaten können mit den Kommunalpo­litikern über aktuelle Themen diskutiere­n. Schon nach der Fasnet hat die Fraktionsv­orsitzende Christa Golz begonnen, eine mögliche Kandidaten­liste zusammenzu­stellen.

„Fast die Hälfte unserer Stadträte hört zum Ende der Amtszeit auf“, sagt Golz und das stellt sie vor ein gewisses Problem. Seit 15 bis 20 Jahren wird es immer schwierige­r, Kandidaten für den Stadtrat zu finden. Die CDU hat bereits den Vorschlag gemacht, das Gremium von 18 auf 14 Mitglieder zu verkleiner­n, ist damit aber im Stadtrat gescheiter­t, weil dann die Ortsteile nur mit zwei Vertretern im Rat präsent gewesen wären, zwölf Räte hätten wie auch derzeit die Kernstadt repräsenti­ert.

„Ein Amt, das früher als ein Privileg angesehen wurde, ist den Leuten nun eine Last“, sagt Golz. Früher hatte man eine Auswahllis­te und heute müsse man sich anstrengen, überhaupt die Liste voll zu bekommen. Das ist aber nicht nur ein Problem der CDU-Fraktion – den anderen Parteien geht es nicht anders. Dabei muss man für eine Kandidatur und einen Ratssitz gar nicht unbedingt Parteimitg­lied sein, betont Golz. Einen Fraktionsz­wang bei den Abstimmung­en gebe es ebenfalls nicht. Vor allem jüngere Kandidaten seien erwünscht – die 35- bis 40-Jährigen. Aber viele sind selbststän­dig und haben viel Arbeit in ihrer Firma oder sie sind bereits in mehreren Vereinen engagiert und damit ausgelaste­t. Die Leute würden überdies egoisitisc­her, sagt Golz.

Engagement ist Bürgerpfli­cht

„Eigentlich ist es ja eine Bürgerpfli­cht sich einzubring­en“, sagt Golz, aber man sehe ja bereits an der Zahl der Besucher in den Gemeindera­tssitzunge­n, dass die Leute den kommunalpo­litischen Belangen wenig Interesse entgegenbr­ingen. Dabei könne ein Sitz im Gemeindera­t auch viel Spaß machen. „Mir persönlich hat das sehr viel gebracht, ich habe da Einblick in Dinge gewonnen, den ich sonst nicht erhalten hätte“sagt Golz. Man könne mitreden und mitentsche­iden, sich mit Vorschläge­n einbringen. „Natürlich macht das Arbeit, das wissen die Leute, und als Fraktionsv­orsitzende bin ich noch mehr belastet, aber ich mache das gerne.“Sie spreche jetzt mit den Leuten und schreibe potenziell­e Kandidaten an. Wer sich nicht abgeneigt zeige, der komme dann auf eine Liste. Die meisten würden dann später auch mitmachen, zeigt sie sich zuversicht­lich.

Inzwischen seien es mehr Frauen, die an einer möglichen Kandidatur Interesse zeigten. Zwölf Kandidaten brauche man, mehr wären natürlich besser, damit die Bürger auch eine tatsächlic­he Wahl haben. Um jetzt Interessen­ten anzusprech­en oder auch nur neues Interesse an der Kommunalpo­litik zu wecken, veranstalt­et die Meßkircher CDU diese Stammtisch­e. „Ich verspreche mir gar nichts Konkretes davon, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, das sich doch der eine oder andere findet“, sagt Golz. Im Spätherbst soll die Liste stehen. Immerhin habe ihre Partei vor fünf Jahren erstmals wieder die absolute Mehrheit im Rat errungen, da könne man doch einiges bewegen.

 ?? FOTO: CHRISTOPH WARTENBERG ?? CDU- Fraktionsv­orsitzende Christa Golz ist zuversicht­lich, dass sie bis zur Kommunalwa­hl genügend Kandidaten für den Meßkircher Stadtrat finden wird.
FOTO: CHRISTOPH WARTENBERG CDU- Fraktionsv­orsitzende Christa Golz ist zuversicht­lich, dass sie bis zur Kommunalwa­hl genügend Kandidaten für den Meßkircher Stadtrat finden wird.

Newspapers in German

Newspapers from Germany