Amtsrichter verhängt Bewährungsstrafe

FROHNSTETTEN/SIGMARINGEN (chw) - Der Sigmaringer Amtsrichter Jürgen Dorner hat im Prozess um den tödlichen Hundeangriff die angeklagte Hundehalterin zu einem Jahr und sechs Monaten und den Vermittler des Hundes zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Außerdem müssen beide 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Der Richter folgte damit weitgehend dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Ende Mai 2017 hatte ein großer Hund der Rasse Kangal eine 72-jährige Passantin angefallen und tödlich verletzt. Dorner sah es als erwiesen an, dass sowohl die Frau als auch der Mann sich der fahrlässigen Tötung schuldig gemacht haben. Der Hund sei entgegen allen geltenden Vorschriften gehalten worden und die beiden Angeklagten hätten keinerlei Erfahrung im Umgang mit solchen Hunden gehabt. Die Verteidiger der beiden Angeklagten hatten jeweils auf Freispruch plädiert. Ein solches Unglück sei für die Angeklagten nicht vorhersehbar gewesen. Auch hätten sie nicht erkennen können, dass das gerissene Hundehalsband porös gewesen sei. Es gebe keine bekannten Vorfälle mit Hunden dieser Rasse, so dass man, auch bei unsachgemäßer Haltung, nicht von einer Gefahr durch den Hund ausgehen konnte. Die Verteidigung hat bereits den Gang in die Revision angekündigt. Siehe auch Seite 3. Eine Video zum Prozessende gibt es unter www.schwaebische.de/ kangal-urteil