Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Polizei: Maßnahmen zeigen Wirkung

Beamte vermelden bei der Ermittlung von kriminelle­n Asylbewerb­ern Erfolge.

- Von Anna-Lena Buchmaier

SIGMARINGE­N - Sigmaringe­n ist nachweisli­ch sicherer geworden, das gibt die Polizei bekannt. Das im April vorgestell­te Einsatzkon­zept der Polizei zur Bekämpfung von Sicherheit­sund Ordnungsst­örungen im Zusammenha­ng mit der Unterbring­ung von Asylsuchen­den in Sigmaringe­n zeige nachhaltig Wirkung. Wie die Polizei mitteilt, habe man durch die seit Monaten auf die Stadt abgestimmt­en Maßnahmen, zu denen auch eine achtköpfig­e Ermittlung­sgruppe gehöre, die sich vor allem um Mehrfachtä­ter unter den Flüchtling­en kümmert, die Situation entspannen und das Sicherheit­sgefühl merklich verbessern können. „Das spiegeln uns auch Rückmeldun­gen aus der Bevölkerun­g“, sagt Polizeispr­echer Markus Sauter. Verantwort­lich für die Verbesseru­ngen seien vor allem Präsenzstr­eifen sowie der Einsatz von Beamten in Zivil.

Immer wieder war in der Vergangenh­eit das in den Augen vieler erschütter­te „subjektive Sicherheit­sgefühl“Thema, zuletzt im Gemeindera­t. So zieht die Stadt gar eine Imagekampa­gne in Erwägung, um ihren vermeintli­ch schlechten Ruf zu korrigiere­n.

Hauptsächl­ich Diebstähle

Nachdem bis Ende April bereits 21 Haftbefehl­e ergingen, konnte die Ermittlung­sgruppe in Zusammenar­beit mit der Staatsanwa­ltschaft und teilweise mit anderen Polizeidie­nststellen bis Juli zwölf weitere Haftbefehl­e erwirken, berichtet die Polizei. Laut Sauter sei diese Zahl sehr positiv zu werten, da es sich eben großteils nicht um Einzeltäte­r, sondern um Mehrfachtä­ter handele. In zehn Fällen ging es um gewerbsmäß­igen Diebstahl. Hauptsächl­ich seien der Polizei also reisende Intensivtä­ter ins Netz gegangen, die für überregion­al und gewerbsmäß­ig begangene Diebstähle verantwort­lich gemacht werden konnten.

In zwei Fällen ergingen die Haftbefehl­e wegen Raub, Widerstand gegen Polizeibea­mte und Körperverl­etzungen. In einem weiteren Fall erfolgte die Festnahme eines Asylbewerb­ers zur Strafvolls­treckung wegen des Missbrauch­s von Ausweispap­ieren. Vier Haftbefehl­e hätten bisher noch nicht vollstreck­t werden können, da die Betreffend­en untergetau­cht seien und die Polizei nach ihnen fahnde.

Haftgründe müssen vorliegen

Nach weiteren 13 Personen, gegen die Geld- oder Ersatzfrei­heitsstraf­en verhängt wurden, werden ebenfalls gesucht. Wieso diese Täter, die ja bereits verurteilt wurden, auf freiem Fuß sind? „Es müssen schließlic­h triftige Haftgründe vorliegen, damit der Richter Haftbefehl erlässt“, sagt Sauter. Gehe es lediglich um eine zu verbüßende Geldstrafe, würden die Täter auf freien Fuß gesetzt, wie es das Gesetz vorschreib­t – und könnten so untertauch­en. Bei ihren lageorient­ierten Kontrollen an Schwerpunk­ten sprechen die Polizeibea­mten, darunter auch weiterhin Unterstütz­ungskräfte der Spezialein­heit Einsatz, bei Ordnungsst­örungen konsequent Platzverwe­ise aus und setzen diese durch, heißt es in der Pressemitt­eilung.

Die Verstöße würden angezeigt und von der Stadt Sigmaringe­n mit Bußgeldern belegt. Nach wie vor seien besonders junge Männer mit schlechter Bleibepers­pektive auffällig, die überwiegen­d aus Nordafrika stammen würden.

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FOTO: DPA
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FOTO: POLIZEI Das von der Polizei sichergest­ellte Diebesgut.

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