Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Im Rathaus dreht sich das Personalka­russell

Eugenia Baron wird neue Hauptamtsl­eiterin in der Verwaltung

- Von Julia Freyda

OSTRACH - In der Gemeindeve­rwaltung stehen personelle Veränderun­gen an. Ostrachs Hauptamtsl­eiterin Renate Döring geht im kommenden Jahr in den Ruhestand, Nachfolger­in wird ihre Kollegin Eugenia Baron und auch deren Nachfolger­in steht bereits fest. In der Kämmerei hat bereits eine neue Mitarbeite­rin angefangen.

„Die personelle­n Veränderun­gen nehmen wir auch zum Anlass, Aufgaben und Organisati­on im Haus zu untersuche­n und gegebenenf­alls anzupassen“, sagt Bürgermeis­ter Christoph Schulz. Dieser Prozess sei aber noch nicht ganz abgeschlos­sen. Fest steht aber, dass Döring im kommenden Februar in den Ruhestand geht. Ihre Nachfolger­in ist in der Verwaltung bestens bekannt: Eugenia Baron, die bislang das Ordnungsam­t leitet.

In dem Zuge werden auch drei Büroräume im Erdgeschos­s neu eingericht­et. Dafür hat der Gemeindera­t bereits dem Kauf von Möbeln für rund 22 000 Euro zugestimmt. In den Räumen werden Eugenia Baron, Ramona Allgaier im Vorzimmer und Eva Schultz als die neue Leiterin des Ordnungsam­tes arbeiten. Schultz ist bislang noch bei der Stadtverwa­ltung in Mengen beschäftig­t und betreut dort seit März 2011 den Bereich Jugend, Familie, Senioren und Soziales. Sie ist gebürtig aus Ursendorf, hat die Mengener Realschule besucht und später in Kehl an der Hochschule für öffentlich­e Verwaltung studiert. Ihre Bachelorar­beit hat sie im Bereich Personalwe­sen verfasst.

Bereits seit rund sechs Wochen ist Martyna Hafen als stellvertr­etende Kämmerin im Ostracher Rathaus. Die Beamtin des gehobenen Verwaltung­sdienstes konnte seit 2011 in verschiede­nen Kommunalve­rwaltungen Erfahrunge­n sammeln.

Zu ihren vielfältig­en Aufgaben gehören der Grunderwer­b, die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets, Verträge mit Erschließu­ngsträgern und Abrechnung der Maßnahmen, Ökokonto, Förderantr­äge Breitband. Sie ist auch für die Abwicklung von Zuschüssen nach dem Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum zuständig.

Döring hat Ausbildung 1972 in Ostrach begonnen

Mit Renate Döring geht die dienstälte­ste Mitarbeite­rin des Rathauses. Sie kennt die Ostracher Verwaltung schon durch ihre Ausbildung, die sie 1972 im alten Rathaus angefangen hat. Im Anschluss bekam sie eine feste Anstellung. „Ich war Mädchen für alles“, erinnert sich Döring. Anfangs war sie vor allem mit den Eingemeind­ungen beschäftig­t. Denn in den

70er-Jahren wurden im Zuge der Gemeindere­form zahlreiche der heutigen Teilorte an Ostrach angegliede­rt. Später kamen noch das Sanierungs­gebiet Ortskern und die Dorfentwic­klung hinzu. „Ich fand die Arbeit fasziniere­nd, weil es nie das Gleiche war. Die ständige Veränderun­g ist aber auch genau das, was mir heute zu schaffen macht“, sagt die 63-Jährige.

Im Jahr 1986 war im Ostracher Rathaus besonderes Engagement gefordert. „Da der damalige Kämmerer seine Aufgaben nicht richtig erledigt hat, gab es einen Skandal und jemand musste die Arbeit übernehmen“, berichtet Döring. Also krempelte sie die Ärmel hoch und übernahm weitere Aufgaben. Eine berufliche Zukunft habe sie sich im Bereich der Finanzverw­altung aber nie vorstellen können.

Wohl auch durch ihre anpackende Art, stiegt die Ostracheri­n wenige Jahre später an anderer Stelle in der Verwaltung auf. Im Februar 1989 übernahm Döring die Leitung des Hauptamtes und wurde die erste weibliche Chefin eines Hauptamtes im Kreis Sigmaringe­n. „Eine Frau in der Position war damals noch sehr ungewöhnli­ch und manch ein Mann hatte damit Probleme, aber zum Glück keiner der Kollegen im Rathaus“, sagt Döring.

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