Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bauträger stellt Antrag für Laiz: Mehrfamilienhäuser sind aktuell unzulässig
Gemeinderat müsste die Vorschriften im Gebiet „Untere Weidenstraße“lockern
SIGMARINGEN (fxh) - Am Laizer Ortseingang an der Unteren Weidenstraße möchte der Bauträger Planbau Gauggel (Krauchenwies) zwei Mehrfamilienhäuser errichten. Das Krauchenwieser Unternehmen hat eine Bauvoranfrage eingereicht, über die der Bauausschuss des Gemeinderats entscheiden wird. Bei einem Vor-Ort-Termin am Mittwoch ist deutlich geworden, dass die Bauverwaltung Einwände gegen die Größe des Bauvorhabens hat.
Für den Bauträger gilt ein Bebauungsplan aus den 1970er-Jahren. Da das Gebiet in der Nähe der Donau liegt, war eine Bebauung aus Hochwasserschutzgründen in den vergangenen Jahren nicht zulässig, so das Sigmaringer Bauamt. Laut der neuen Hochwassergefahrenkarte ist eine Bebauung nun wieder erlaubt.
Der Bebauungsplan begrenzt die Bebauung jedoch in der Höhe und in der Ausnutzung des Grundstücks. In beiden Fällen beantragt die Firma Planbau Gauggel eine Ausnahmeregelung. Statt zwei Geschossen, wie im Bebauungsplan erlaubt, plant Gauggel in beiden Mehrfamilienhäusern drei Geschosse. Insgesamt sollen 16 Wohnungen und 20 Tiefgaragenplätze gebaut werden.
Um die Höhe zu reduzieren, wäre eine Absenkung der Tiefgarage möglich. Aktuell liegt das Erdgeschoss des Wohnhauses einen Meter über der Straße. Bauherr Wolfgang Gauggel gab jedoch zu bedenken, dass mit der Absenkung mehrere Schwierigkeiten verbunden seien. Die Tiefgarage sei schwerer befahrbar, die Erdgeschosswohnungen würden an Attraktivität verlieren, weil sie im Vergleich zu den Nachbarhäusern tiefer liegen würden. Ein Bestandsgebäude läge mit der Erdgeschossfußbodenhöhe 1,80 Meter über dem Straßenniveau, so das Argument Gauggels.
Tieferlegung würde mehr kosten
Die Gefahr, dass die Garagen im Hochwasserfall volllaufen würden, könnte zunehmen. Gauggel machte außerdem darauf aufmerksam, dass die Baukosten bei einer Tieferlegung um bis 80 000 Euro steigen könnten. Ein Tiefgaragenplatz würde dann 19 000 statt 15 000 Euro kosten. „Die wirtschaftliche Verantwortung tragen wir nicht“, wies Bürgermeister Thomas Schärer den Einwand zurück. Den Gemeinderäten empfahl Gauggel, sich bei den Dimensionen am Neubau an der Laizer Blumenstraße zu orientieren, der mit dem jetzigen Projekt vergleichbar sei.
Stadtbaumeister Thomas Exler machte deutlich, dass – falls der Bauausschuss Befreiungen stattgibt – diese künftig auch für andere Bauherren in dem Gebiet gelten. Eine Alternative wäre, den Bebauungsplan völlig neu zu entwickeln. Eine Entscheidung hierzu ist noch nicht gefallen, da sich die Gemeinderäte vor Ort lediglich informierten. Der Bauausschuss wird sich zu einem späteren Zeitpunkt mit der Bauvoranfrage beschäftigen.