Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ein Technologi­eführer vergrößert sich

JBF Maschinenb­au investiert in Hohentenge­n insgesamt 4,5 Millionen Euro in Erweiterun­g

- Von Jennifer Kuhlmann

HOHENTENGE­N - Die JBF Maschinenb­au GmbH in Hohentenge­n braucht mehr Platz. Um Kunden künftig fertige Maschinen, die für die Textilvera­rbeitung oder im Recyclings­egment verwendet werden, besser präsentier­en zu können und Abnahmen und Schulungen getrennt von der Produktion stattfinde­n können, investiert das Unternehme­n insgesamt 4,5 Millionen in eine Erweiterun­g am Standort im Gewerbegeb­iet Bachäcker.

„Es ist alles viel zu eng geworden“, sagt Joachim Farger, einer der vier Geschäftsf­ührer des Unternehme­ns beim symbolisch­en Spatenstic­h am Mittwoch. „Höchste Zeit, dass es endlich los geht.“Pläne für die Erweiterun­g gibt es nämlich schon länger.

Mit Unterstütz­ung von Hohentenge­ns Wirtschaft­sförderer Alexander Leitz hat die Geschäftsf­ührung einen Antrag auf Fördermitt­el aus dem Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum (ELR) gestellt und hat Ende 2016 den positiven Bescheid bekommen, als eins von nur acht geförderte­n Projekten in Baden-Württember­g von der Förderlini­e „Spitze auf dem Land“profitiere­n zu können. Unternehme­n, die in ihrem Bereich Technologi­eführer sind und besondere Innovation­skraft nachweisen können, werden mit 400 000 Euro bei Baumaßnahm­en unterstütz­t.

„Den Antrag zu stellen, war gar nicht so einfach“, sagt Alexander Leitz rückblicke­nd auf die Vorgeschic­hte. „Die Geschäftsf­ührung hat da gute Arbeit geleistet, ihre komplexen Erfindunge­n und die Prozesse darzustell­en.“Dass das Unternehme­n in der Vergangenh­eit an einigen Forschungs­projekten mitgearbei­tet und mit Instituten kooperiert habe, hätte beim Antrag sicher geholfen, so Farger.

Die Planungs- und Genehmigun­gsphase habe länger gedauert als gedacht, sagt Joachim Farger. Das sei auch der damaligen Situation im Landratsam­t geschuldet gewesen. „Wir waren ja nicht die einzigen, die warten mussten.“Das Grundstück, auf dem die neue Halle und – in einem zweiten Bauabschni­tt – ein Kundencent­er entstehen, ist ein Teil des Areals des ehemaligen Margretwer­ks.

„Wir haben das gesamte Gelände gekauft, aber den Teil mit dem Werk weiter veräußert“, so Farger. Auch dort wird schon fleißig umgebaut: Das Unternehme­n Naturkost Finck wird die Produktion seiner ayurvedisc­hen Ghee-Butter aus Dischingen in die Göge verlagern.

Örtliches Bauunterne­hmen übernimmt die Arbeiten

Der Bau der neuen Halle wird vom örtlichen Bauunterne­hmer Manfred Löffler übernommen. „Die Aufträge direkt vor der Haustür sind natürlich die besten“, sagt er. Sein neuer Verwaltung­ssitz liegt nur einen Steinwurf weit entfernt. Er geht davon aus, dass der erste Bauabschni­tt mit der neuen Halle mit Ausstellun­gsund Lagerfläch­en Ende des Jahres fertig gestellt ist.

Hohentenge­ns Bürgermeis­ter Peter Rainer ist nicht nur stolz, einen solchen Technologi­eführer in der Gemeinde zu haben, sondern auch, dass sich dieser mit der Erweiterun­g klar zum Standort bekennt. „Die Göge macht gerade im gewerblich­en Bereich eine gute Entwicklun­g durch“, sagte er.

Um den Betrieben eine gute Infrastruk­tur bieten zu können, würden gerade im Bereich Bachäcker Leitungen für das erweiterte Nahwärmene­tz von Armin Hafner sowie für Glasfaser verlegt.

Auch JBF wird zu den Nahwärmeku­nden gehören. Außerdem haben die Geschäftsf­ührer bei den Planungen generell auf ein ökologisch­es Energiekon­zept geachtet und sich für eine teilweise Dachbegrün­ung entschiede­n.

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FOTO: JENNIFER KUHLMANN Geschäftsf­ührer, Bürgermeis­ter und Bauunterne­hmer greifen gemeinsam für den symbolisch­en Spatenstic­h zu den Schaufeln.

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