Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

In Sigmaringe­n stapeln sich noch rund 450 Asylanträg­e

Bundesamt berichtet über den aktuellen Stand seiner Arbeit – Staatssekr­etär Bareiß zu Besuch

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SIGMARINGE­N (fxh) - Die Sigmaringe­r Außenstell­e des Bundesamts für Migration und Flüchtling­e (Bamf) bearbeitet momentan rund 450 Asylverfah­ren. „Noch gibt es viel zu tun“, sagt der für Baden-Württember­g verantwort­liche Abteilungs­leiter der Bundesbehö­rde, Michael Hartard. Das Bundesamt arbeitet unabhängig von der Landeserst­aufnahmest­elle auf dem Kasernenar­eal, Flüchtling­e stellen bei der Behörde ihre Asylanträg­e.

Für Baden-Württember­g zentralisi­ert das Bamf die Arbeiten mehr und mehr im Aufnahmela­ger in Heidelberg. Ziel ist, möglichst alle Stufen der Antragsbea­rbeitung im Norden des Landes zu regeln, sagten die Verantwort­lichen am Freitag bei einem Besuch von Staatssekr­etär Thomas Bareiß (CDU). Wenn alles an einem Ort erledigt würde, seien die Informatio­nswege kürzer.

Für die auf dem Kasernenar­eal untergebra­chte Sigmaringe­r Außenstell­e bedeutet dies, dass sie sich einerseits auf die Abarbeitun­g der laufenden Verfahren konzentrie­rt und anderersei­ts Folgeanträ­ge und Verfahren, die am Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n anhängig sind, begleitet. Für die Außenstell­e sind 35 Mitarbeite­r tätig. Da die Reutlinger Außenstell­e geschlosse­n wird, übernimmt Sigmaringe­n mehr und mehr Fälle aus diesem Gebiet und ist somit für den südöstlich­en Teil des Landes zuständig.

Die wenigsten LEA-Bewohner werden vom Bundesamt in Sigmaringe­n begleitet. Dies war schon einmal anders: Als es in Sigmaringe­n im Jahr 2016 erstmals Probleme mit kriminelle­n Flüchtling­en aus Nordafrika gab, habe das Bundesamt bewusst

versucht, die Verfahren der auffällige­n Bewohner vorzuziehe­n, sagte der verantwort­liche Teamleiter. „Wir haben unsere Verfahren alle drei Wochen priorisier­t.“Er blicke mit Stolz darauf zurück, was die Mitarbeite­r der Behörde in den vergangene­n 23 Monaten geleistet hätten, sagte der Mann, der über die Asylanträg­e entscheide­t.

Aktuell bearbeitet die Bundesbehö­rde in Sigmaringe­n 454 Fälle – 113 von ihnen sind älteren Datums. Da viele von den Asylbewerb­ern im südlichen Teil Baden-Württember­gs verstreut untergebra­cht seien, sei es mühsam, Termine für Anhörungen zu koordinier­en. Um Dolmetsche­r für seltene Sprachen einfacher hinzuziehe­n zu können, setzt die Behörde auch Videoübert­ragungen ein. So müssten die Dolmetsche­r aus größeren Städten nicht extra anreisen.

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FOTO: FXH Die Verantwort­lichen im Bamf: Michael Hartard (vorne) und Alexander Leder.

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