Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bronze-Belgier in Partylaune
Rote Teufel träumen nach 2:0 gegen England von mehr
BRÜSSEL (SID) - Daheim in Belgien wurden sie empfangen wie die Weltmeister. Als die „brillante Generation“der Roten Teufel am Tag nach dem 2:0 (1:0) im Spiel um Platz drei gegen England in Brüssel eintraf, stand die ganze Stadt kopf. Das belgische Königspaar Mathilde und Philippe empfing die mit Bronze dekorierten Helden zunächst im Kasteel van Laken, von dort ging es im Triumphzug zum Grote Markt, wo es im Rathaus das Nationalgericht Pommes frites gab. Zehntausende säumten die Straßen, als sich der offene Bus mit der Mannschaft an Deck langsam vorankämpfte.
„Bedankt Duivels“, lautete das Motto der großen Party. Kein Goldpokal? Den Menschen in Belgien schien es egal zu sein. „Wir hatten ein tolles Turnier und haben die Belgier glücklich gemacht“, hatte Kapitän Eden Hazard schon am Vortag unmittelbar nach dem Sieg festgestellt.
Mit der ersten belgischen WMMedaille um den Hals nahm Hazard gleich die nächsten Ziele ins Visier. „Wir haben eine tolle Zukunft vor uns“, betonte der 27-Jährige, Kevin De Bruyne ergänzte: „Vielleicht kommt der Rest bei der nächsten WM.“Was den Belgiern Hoffnung macht: Die besten Spieler in Russland – Keeper Thibaut Courtois (26), De Bruyne, Hazard (beide 27) und Romelu Lukaku (25) – könnten 2022 in Katar durchaus noch dabei sein. Bei der kompletten Dreier-Abwehrkette, bestehend aus Toby Alderweireld (29), Kompany (32) und RekordNationalspieler Jan Vertonghen (31) ist das dagegen fraglich. „Ich hoffe sehr, dass da eine gute Generation nachkommt“, sagte Courtois. Die Spieler Belgiens haben jedenfalls Blut geleckt.