Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Grünes Licht für Neubau beim Bahnhof
Gemeinderat stimmt für zweite Änderung des Bebauungsplans Bahnhofsareal
MESSKIRCH - Der Gemeinderat Meßkirch hat bei einer Gegenstimme die Änderung des Bebauungsplans „Bahnhofsareal“sowie der örtlichen Bauvorschriften beschlossen. Das war notwendig, weil ein Investor auf dem unmittelbar am Stachus gelegenen Grundstück ein dreieinhalbstöckiges Wohn- und Geschäftshaus plant. Im Erdgeschoss ist eine Gastronomie vorgesehen, erstes und zweites Stockwerk sollen gewerblich genutzt werden und oben Wohnraum entstehen.
Das dreieckige Grundstück, bei dem man zu den Einkaufmärkten abbiegt und das derzeit als Wohnmobilstellplatz genutzt wird, erhält so eine markante Bebauung mit drei Vollgeschossen, zugehörigen Stellplätzen und Nebenanlagen sowie entsprechenden Außenbereichen und Freianlagen. Der Wohnmobilstellplatz würde aufgelöst und die zugehörigen Nebengebäude abgebrochen. Es ist die zweite Änderung des Bebauungsplanes „Bahnhofsareal“, die als Bebauungsplan der Innenentwicklung im beschleunigten Verfahren aufgestellt wird. Es handelt sich um Grundstücksflächen von weniger als 20 000 Quadratmetern. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist nicht vorgeschrieben und auch sonst sieht die Verwaltung keine Hinderungsgründe durch eventuelle Schutzgüter.
Die Verwaltung führte eine Computeranimation vor, bei der das geplante Gebäude aus allen möglichen Blickwinkeln betrachtet werden konnte. Bürgermeister Arne Zwick sagte, dieser Neubau stelle eine Belebung des Bereichs zwischen der Innenstadt und den Einkaufsmärkten dar. Eine Etage sei für eine Neuansiedlung einer Firma vorgesehen, eine weitere solle durch die Expansion eines vorhandenen Dienstleisters belegt werden. Zur Gastronomie gebe es noch keine Entscheidung.
Eine Farbgebung wie beim Sigmaringer Krankenhaus
Christa Golz (CDU) erklärte namens ihrer Fraktion, dass man das Projekt positiv sehe und dementsprechend zustimmen werde. Lediglich die in der Animation dargestellte Farbgebung des Gebäudes erinnere doch arg an das Sigmaringer Krankenhaus. Hier solle man doch mit dem Bauherren noch einmal sprechen. Bürgermeister Zwick sah hier durchaus Einflussmöglichkeiten. Auch Joachim Bach (Freie Wähler) stimmte der Planänderung zu.
Dann aber meldete sich Patricia Hutla (Freie Wähler) zu Wort: „Ich finde das geplante Gebäude viel zu klobig und würde mir wünschen, dass man an dieser Stelle kleiner baut“, sagte sie.
Sie erkundigte sich, ob sie, wenn sie der Bebauungsplanänderung zustimme, den Bau dann trotzdem ablehnen könne. „Der Bebauungsplan ermöglicht diese Bauweise, er schreibt sie aber nicht vor, es kann auch kleiner gebaut werden“, erläuterte Zwick. In der Entscheidung für oder gegen das Gebäude sei man also nicht gebunden.
Insa Bix (CDU) wollte noch wissen, ob die Höhe des Gebäudes durch den geänderten Bebauungsplan festgelegt sei, oder ob das geplante Gebäude noch höher werden könnte. „Die Höhe ist mit maximal 14,70 Metern festgelegt“, klärte Zwick auf. Gegen die Stimmen von Patricia Hutla wurde der dreiteilige Komplex von der großen Mehrheit der Gemeinderäte angenommen.