Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Traditionelles Königsadlerschießen beim Schützenverein Laiz
Mit dem Kleinkalibergewehr wird auf einen Holzadler geschossen
LAIZ (sz) - Der neue Schützenkönig oder Königin wird bei diesem Fest proklamiert. Es gilt, bei den Schützen auf 50 Meter mit dem Kleinkalibergewehr und bei den Jugendlichen auf zehn Meter Entfernung mit dem Luftgewehr einzelne Teile eines Holzadlers abzuschießen.
Erst nach 42 Schuss fiel die Krone des Adlers, wodurch Rosemarie Fisel-Oexle zur Kronprinzessin gekürt wurde. Bei der linken und rechten Kralle ging es dann schneller und Alexander Paul und Oliver Buck konnten mit einem schönen Weinbecher geehrt werden. Oberschützenmeister Werner Mauch konnte mehr als pünktlich zum Königsmahl rufen und so wurde festlich gespeist und die Mägen wurden ausgiebig gefüllt, was den noch amtierenden Schützenkönig Werner Korn mit seinem Gefolge gut gefiel.
Danach ging es wieder zum Schießen, um die Ritterwürde zu erreichen. Als erstem gelang dies Werner Kirschbaum als der rechte Flügel des Holzadlers zu Boden fiel. Weiter ging's und nach weiteren 45 Schüssen lud Horst Tittel zu einer weiteren Runde ein und alle prosteten dem ersten Ritter zu. Nun hieß es Luft anhalten, denn meist kommen nicht einmal alle Schützen dazu, einen Königsschuss abzugeben. Der Holzadler wird zum letzten Schuss so präpariert, dass der Vogelrumpf nur noch mit einem Holzbolzen am Tragpfosten befestigt wird.
Ein gezielter, meist aber auch ein Glücksschuss, kann den Königsschuss bedeuten. Daher herrscht immer atemlose Stille, wenn die Schützen konzentriert an den Schießstand gehen. Da wird nicht nur einmal geatmet und mehrmals das Ziel ins Visier genommen, um einen gekonnten Schuss abzugeben. Dieses Mal war es der fünfte Schuss, der den Adler abschoss und dieser Schuss kam von Oberschützenmeister Werner Mauch selbst, der nach ausgiebigem Applaus und Jubel vom ehemaligen König die ehrwürdige silberne Schützenkönigskette um den Hals gehängt bekommt.
Mehr als 100 Schüsse weniger und eine Stunde früher war der König wie das Jahr zuvor proklamiert. Man erinnerte sich auch an ein Königsschießen, welches damals wegen Lichtmangel am Abend abgebrochen wurde, um am nächsten Werktag beim Feierabendhock den König auszuschießen. Ein schöner Turniertag ging zu Ende und die Wirtsleute Bettina und Oliver Buck konnten bei gemütlichem Kaffee und Kuchen das Dankeschön aller Schützen entgegennehmen.