Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Viele Wegbegleiter verabschieden Eva Riede-Leibbrand in den Ruhestand
Leiterin verlässt die Kasimir-Walchner-Schule – Für den Start ins neue Schuljahr fehlen noch zwei Lehrer
PFULLENDORF - In einer Feierstunde hat die Kasimir-Walchner-Schule in Pfullendorf am Mittwochabend Abschied von ihrer Leiterin Eva Riede-Leibbrand genommen. Rund 100 Wegbegleiter folgten der Einladung ins Gemeinschaftshaus der Schulen am Eichberg, um Riede-Leibbrand, die seit 39 Jahren als Lehrerin, Konrektorin und in den letzten neun Jahren als Rektorin an der Schule tätig war, in den Ruhestand zu verabschieden. Gleichzeitig wurde Alexandra Keinath, die von 2002 bis 2013 an der Pfullendorfer Förderschule tätig war und zuletzt als Konrektorin der Fidelisschule in Sigmaringen arbeitete, in das Schulleiteramt eingeführt.
Worte des Dankes und der Anerkennung gab es für Eva Riede-Leibbrand und ihre Arbeit an der Kasimir-Walchner-Schule zuhauf. „Sie haben dieser Schule einen wohltuenden Stempel aufgedrückt“, sagte Pfullendorfs Bürgermeister Thomas Kugler. „Sie haben der Schule und unserer ganzen Schullandschaft richtig gut getan.“Riede-Leibbrands besonderer Verdienst sei es gewesen, die Schule in der Gesellschaft zu platzieren und ihr Ansehen zu verschaffen. Probleme sei sie offensiv angegangen und Lösungen erarbeitet. Bei Schülern, Eltern und Kollegen sei Eva Riede-Leibbrand gleichermaßen geschätzt und geachtet gewesen.
Preisgekrönte Schülerzeitung
Thomas Kugler führte die zahlreichen Auszeichnungen auf, die der Schule verliehen wurden, erinnerte an die vielen Bildungspartnerschaften zur Integration der Jugendlichen in die Arbeitswelt, an das Dienstleistungsprojekt, das Konzept der Jugendbegleiter und die Einführung der Ganztagsbetreuung, aber beispielsweise auch an die mehrfach preisgekrönte Schulzeitung. „Sie haben Wertvolles und Hervorragendes geleistet. Sie waren einfach ein Schatz für diese Schule“, sagte der Bürgermeister.
Für die Eltern hoben Silke Renz und Ines Hecht die „hohe Identifikation“der scheidenden Leiterin mit der Schule hervor. „Sie waren diejenige, die konstruktiv nach Lösungen gesucht hat.“Hans Scholz, der als Jugendbegleiter der Schulsanitäter an der Schule tätig ist, sagte: „Keiner deiner Mitarbeiter lässt dich gern gehen.“Anette Ebinger, Rektorin des Staufer-Gymnasiums, erinnerte an die vielen schulübergreifenden Projekte, die Eva Riede-Leibbrand als geschäftsführende Schulleiterin begleitet und initiiert hat. „Wir haben alle von deiner Zuverlässigkeit, deiner Hartnäckigkeit und deinem Engagement profitiert“, sagte sie.
Die Schüler sangen zum Abschied schwungvoll „Schade, Frau Riede will leider von uns gehen“und überraschten ihre Rektorin mit einem selbstgebastelten Windspiel, das die Schülersprecher Yunus und Michelle mit bewegten Worten übergaben.
Für die Lehrer betrachteten Karin Thoma, Miriam Hennig und KarlRobert Kempf ihre Zusammenarbeit mit Eva Riede-Leibbrand in Anlehnung an das Schulmotto „Stark für das Leben“. „Es war eine sehr schöne Zeit mit dir“, sagten sie. „Danke, dass deine Bürotür immer offen stand.“Brigitte Kerle, die als Sekretärin lange mit Riede-Leibbrand zusammengearbeitet hat und zugleich im Vorstand des Fördervereins tätig ist, bezeichnete ihre ehemalige Chefin als „tatkräftig, zuverlässig, aufgeschlossen und begeisterungsfähig“.
Eine gut aufgestellte Schule
Die offizielle Entlassung aus dem Schuldienst oblag Schulamtsdirektor Gernot Schultheiß. „Sie war sehr fordernd, sie wollte immer besonders qualifizierte Ressourcen“, sagte er über Eva Riede-Leibbrand. „Sie hat sich eingeprägt als eine Schulleiterin, die ihre Aufgabe sehr ernst genommen hat.“Beeindruckend an der Kasimir-Walchner-Schule sei es gewesen, dass „immer viel nebenher lief“. Für die Zukunft sei die Schule sehr gut gerüstet. „Sie haben es geschafft, Ihrer Nachfolgerin eine gut aufgestellte Schule zu hinterlassen.“
Das letzte Wort gehörte Eva Riede-Leibbrand selbst. Sie erinnerte an die vielen Projekte, die „mit der tollen Mannschaft“gestemmt wurden. „Für mich endet ein langer Weg. Es war eine wunderschöne Zeit“, sagte sie. In Zukunft will sie sich all dem widmen, was in den vergangenen Jahren zu kurz kam: den Enkeln, dem Freundeskreis und dem Reisen.
An Gernot Schultheiß wandte sich Eva Riede-Leibbrand ein letztes Mal mahnend: „Bisher kann die Schule nach den Ferien noch nicht starten. Es fehlen noch zwei Kollegen.“Für die festliche Gestaltung der Feier sorgten die Schüler der Schule. Sie musizierten und sangen nicht nur, sondern bewirteten beim anschließenden Stehempfang auch die Gäste mit selbst gefertigten Leckerbissen.