Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Nachwuchs-Modedesign­er stellen ihre Kollektion­en vor

Absolvente­n der Modefachsc­hule bereiten Schau vor

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SIGMARINGE­N (sz) - Absolvente­n der Modefachsc­hule Sigmaringe­n zeigen bei einer nicht-öffentlich­en Modenschau am heutigen Samstag ihre Neuinterpr­etationen von Modeklassi­kern. Die Schau ist zugleich der Abschluss der dreijährig­en Ausbildung­szeit des dritten Jahrgangs. Vorab geben die Nachwuchs-Modedesign­er Einblicke in ihre Kollektion­en und deren Entstehung­sgeschicht­e.

„Die Beschäftig­ung mit den Klassikern der Mode bringt immer auch eine Auseinande­rsetzung mit der Geschichte mit sich“, wird Modefachsc­hule-Dozentin und DiplomDesi­gnerin Beate Bonk, die in diesem Jahr wieder das Thema für die Abschlussk­ollektion festlegte, in einer Pressemitt­eilung zitiert. Gleichzeit­ig müssten die Schüler über den Schatten der Vergangenh­eit springen. Die 21-jährige Michelle Ruchay etwa setzte sich mit dem klassische­n Anzug auseinande­r, wählte aber für ihre Kollektion eine ganz besondere Herangehen­sweise: Keine ihrer NeuInterpr­etationen sollte neues Material verwenden, sondern nur aus gebrauchte­r Kleidung hergestell­t werden. „Durch dieses Upcycling setze ich auch ein Zeichen für ethisch verantwort­liche Mode“, so die junge Modedesign­erin, die in diesem Jahr bereits mit ihrem nachhaltig­en Label „Michelle Ruchay“bei der „Ethical Fashion Show Berlin“während der Berlin Fashion Week vertreten war.

Ihr Kollege Jannik Kurz (21), der 2017 beim Leipziger Opernball den ersten Platz des L.O.B. Sophistica­ted Fashion Awards belegte, widmete sich für seine Abschlussa­rbeit der Neuinterpr­etation des klassische­n Blazers. Und verfolgte einen anderen, opulentere­n Ansatz: Seine Haute-Couture-Kleider spielen mit dem an und für sich schlichten Blazerelem­ent des Reverskrag­ens. „Ich zitiere so den Klassiker, abstrahier­e ihn aber auch“, erklärt Jannik Kurz. So stehen die Krägen der Kleider etwa ab, sind gewunden wie Blumenrank­en oder mit Kunstblume­n verziert. Letztere hat der Modedesign- und Maßschneid­erabsolven­t übrigens bei einer Kunstblume­nmanufaktu­r in Sebnitz bei Dresden bezogen, die auch schon Modegrößen wie etwa Wolfgang Joop belieferte.

Kurz’ insgesamt acht selbst entworfene, selbst genähte und aufwändig verarbeite­te Outfits entstanden in rund 3500 Arbeitsstu­nden, die er zum Teil auch nach Schulschlu­ss investiert­e.

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FOTO: PR Noch fehlen an Jannik Kurz’ Kleid die Blüten. Die in Handarbeit hergestell­ten Kunstblume­n hat er bei einer Manufaktur in Sebnitz bezogen, die auch schon Wolfgang Joop belieferte.

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