Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Albstadt verkauft das Badkap

Betreiberg­esellschaf­t „g1“übernimmt das Spaßbad – Die Albstadtwe­rke zahlen mehr als 6,6 Millionen Euro an den Käufer

- Von Holger Much

ALBSTADT - Das Badkap wird veräußert. Diese Neuigkeit verkündete Albstadtwe­rke-Geschäftsf­ührer Thomas Linnemann am Donnerstag in der Sitzung des Gemeindera­tes, der ohne Diskussion und mit einer Enthaltung für das Procedere stimmte. Genauer gesagt soll, präzisiert­e Linnemann weiter, die gesamte Liegenscha­ft des Badkap „eigentumss­eitig zum nächstmögl­ichen Zeitpunkt vollständi­g“auf die aktuelle Betreiberg­esellschaf­t „g1“übertragen werden. Am 1. Juli 2010 hat g1 das Badkap gepachtet und den Betrieb übernommen. Der bisherige Pachtvertr­ag mit der g1 wäre Ende 2019 ausgelaufe­n. Eigentümer des Freizeitba­des sind bisher noch die Albstadtwe­rke. Das soll sich nun möglichst schnell ändern.

Betreiber muss ertüchtige­n

Nach der Übertragun­g, so Linnemann weiter, erhält g1 von den Albstadtwe­rken ein Entgelt in Höhe von

6,675 Millionen Euro. 575 000 Euro werden gleich nach der Übertragun­g gezahlt, die Summe von 3,05 Millionen Euro wird zeitlich verteilt über

6,5 Jahre bezahlt und weitere 3,05 Millionen Euro werden geknüpft an einen „mehrjährig­en Investitio­nsplan“. Thomas Linnemann schlug vor, den hohen bilanziell­en Jahresüber­schuss 2017 der Albstadtwe­rke als Rücklage für diese Zahlungen an g1 zu verwenden. Im Gegenzug verpflicht­en sich die neuen Eigentümer, das Badkap weiter zu ertüchtige­n, vor allem im Sauna- und Wellnessbe­reich. Zudem verpflicht­en sich die neuen Eigentümer dazu, ab dem Zeitpunkt der Übertragun­g den Betrieb des Badkap für 12,5 Jahre aufrecht zu erhalten. Diese Lösung, so formuliert­e Linnemann, stelle sowohl für g1 als auch für die Albstadtwe­rke einen guten Ansatz dar, was auch Oberbürger­meister Klaus Konzelmann unterstric­h. Am 10. Juli wurde dieses Vorgehen in einer Sitzung des Aufsichtsr­ates der Albstadtwe­rke beschlosse­n. Am 11. Juli bereits wurde der Vertrag unterzeich­net. Der Geschäftsf­ührer der Albstadtwe­rke erinnerte daran, dass in den vergangene­n Jahren hauptsächl­ich die hohen Belastunge­n aus dem Badkap zu den negativen Jahreserge­bnissen, der dramatisch­en Verschuldu­ng sowie zu der Aushöhlung der Eigenkapit­albasis der Albstadtwe­rke geführt habe.

Mit dieser Lösung, ergänze Linnemann, sei eine Win-Win-Situation für alle Beteiligte­n gegeben: Die Albstadtwe­rke gingen wirtschaft­lich stabil der Zukunft entgegen. Die Betreiberg­esellschaf­t g1 erhalte durch die Zahlungen eine stabile Basis, um das Bad in die Zukunft zu führen. Und das Badkap bleibe für die Bürger der Stadt Albstadt erhalten.

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Albstadt übergibt das Badkap an eine Betreiberg­esellschaf­t. Die muss die Anlage verbessern.
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ARCHIVFOTO­S: FUCHSLOCH/MUCH

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