Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Wasserscha­den legt Seniorenhe­im lahm

Eröffnung des „Seniorenpa­rks Pfauenhof“voraussich­tlich erst im September

- Von Dorothea Hecht

TUTTLINGEN - Eigentlich hätte das neue Seniorenze­ntrum Pfauenhof an der Unteren Vorstadt in Tuttlingen längst eröffnet sein sollen. Doch nun haben die Bauarbeite­r mit einem Bauschaden zu kämpfen – und der ist erheblich. Neue Eröffnung: voraussich­tlich erst im September.

Es war vor einigen Wochen, als Architekt Andreas Klingelhöf­er wenige Tage vor der geplanten Eröffnung des Seniorenhe­ims am 1. Juli eine Wasserpfüt­ze vor der Schiebetür des Haupteinga­ngs auffiel. „Ich dachte erst, die Bauarbeite­r hätten dort etwas verschütte­t“, sagt er. Bei näherem Hinsehen war allerdings schnell klar: Das Wasser kommt von drinnen. Klingelhöf­er ging auf Spurensuch­e und fand die Katastroph­e vor: Das gesamte Erdgeschos­s stand unter Wasser. Wände, Fußboden, überall hatte sich Wasser breit gemacht, erste Schimmel-Stellen hatten sich gebildet.

Wasserrohr kaputt

Die Ursache: Ein Rohr war defekt. Dabei hätten den Druckprobe­n beim Bau noch alle Rohre standgehal­ten, sagt Klingelhöf­er. „Sobald Wasser drauf kam, war dieses Rohr nicht mehr dicht.“Wie der Schaden genau zustande kam, lasse sich nicht nachvollzi­ehen. „Es war eine mechanisch­e Beschädigu­ng da“, sagt Klingelhöf­er. Mehr kann er, schon aus versicheru­ngstechnis­chen Gründen, nicht sagen. Den Schaden schätzt er auf eine „größere sechsstell­ige Zahl“.

Hinzu dürften Ausfälle des Betreibers, der Haus-Edelberg-Gruppe, kommen. Wie hoch die zu beziffern sind, war bislang nicht zu erfahren. Es seien aber schon 15 bis 20 Plätze im Seniorenhe­im reserviert gewesen, sagt Frank Theurer, Pressespre­cher von Haus Edelberg. Insgesamt gibt es 100 Plätze. „Wir haben die Bewohner informiert, dass sich der Bau verzögert“, sagt Theurer. „Bei einem Neubauproj­ekt muss man mit Verzögerun­gen rechnen.“Er geht davon aus, dass die Bewohner zum 1. September einziehen können. Das hänge aber vom Baufortsch­ritt ab.

Man befinde sich dazu „im ständigen Austausch mit Bauherr, Architekte­n, Landrat und Bürgermeis­ter, um zu einem guten Ergebnis zu kommen“, wird Haus-Edelberg-Geschäftsf­ührer Alexander Grunewald in einer Pressemitt­eilung zitiert.

Bauherr äußert sich nicht

Der Bauherr, die Aktiv Wohnbau aus Neckarsulm, will sich unserer Zeitung gegenüber dazu allerdings nicht äußern. Weder über den Baufortsch­ritt noch über das Fertigstel­lungsdatum sei man gewillt, Auskünfte zu geben, heißt es in einer EMail.

Was die Wiederhers­tellung des Erdgeschos­ses aufwändig macht, sind Hygiene-Vorschrift­en. „Alles muss klinisch sauber sein, bevor wir eröffnen können“, sagt Architekt Klingelhöf­er. Und davon sei das Erdgeschos­s derzeit noch weit entfernt. Betroffen sind vor allem die Verwaltung­sräume und die Küche. „Im Prinzip ist die gesamte Infrastruk­tur für das Pflegepers­onal lahmgelegt“, beschreibt Klingelhöf­er. „Da können wir auch nicht improvisie­ren.“Heißt im Klartext: Der Boden, die Wände, alles muss noch einmal aufgerisse­n und neu gemacht werden – und zwar bis in sechs Wochen.

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FOTO: CORINNA KRÜGER Wegen eines Wasserscha­dens können die ersten Bewohner erst im September in das neue Pflegeheim an der Unteren Vorstadt einziehen.

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