Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Die Zeit der Ritter fasziniert die Grundschül­er

Fünf Angebote an zwei Projekttag­en an der Leiberting­er Wildenstei­nschule

- Von Walter Hubbuch

LEIBERTING­EN - Fünf Projekte sind an den zweitägige­n Projekttag­en an der Leiberting­er Grundschul­e „Wildenstei­nschule“angeboten worden. Die Lehrerinne­n hatten sie zusammenge­stellt und wie man dann erleben konnte waren die Kinderwüns­che voll getroffen.

Je nach Wunsch konnten die Kinder, Geschichtl­iches, Handwerkli­ches, Gestalteri­sches, Kunsthandw­erkliches oder Technische­s kennenlern­en. Auch in diesem Jahr war die Freude wieder riesengroß bei den Kindern, wieder einmal etwas nach den eigenen Wünschen machen zu dürfen, und das zwei Tage lang.

Besonders beeindruck­end war das historisch­e Angebot „Leben im Mittelalte­r“. Dieses Projekt wurde initiiert von der Schulsozia­larbeiteri­n Julia Kramer, Mathias Honer der als Ritter „Konrad von Drachenste­in“mit seinen Knappen erschien, sowie der Familie Miriam und Frank Österle aus Kreenheins­tetten. Die beiden letztgenan­nten kennen sich durch Pferdehalt­ung und gemeinsame­n Treffs bei Ritterturn­ieren in der Region.

Die Aktion in Leiberting­en auf dem ehemaligen Sportplatz bei der Grillstell­e war, ohne die anderen Angebote in ihrer Attraktivi­tät hinten anzustelle­n, ein Highlight. Da die Geschichte des Mittelalte­rs nicht als trockenes Wissen vorgesetzt wurde, sondern die Kinder hautnah Geschichte erleben konnten, waren sie mit Interesse dabei. Da kam ein echter Mensch zu der Gruppe, der sich auch noch perfekt als Ritter kleidete und nicht nur durch seine Größe in den Bann zog. Zur Einführung erläuterte Miriam Österle das Handeln von Ritter Konrad, der auch als „Ritter der schwarzen Lanze“bei Rittertref­fen agiert.

So lebten die alten Ritter

Was sich die Kinder unter Mittelalte­r vorstellen, war schnell gefunden: Ritter, Burgen, Waffen, Pferde und Bauern. Diese Begrifflic­hkeiten wurden nach und nach durchleuch­tet und auch greifbar vorgestell­t. Auf den Hinweis des Ritters Konrad, dass es keinen Ritter geben durfte ohne Pferd, meinte ein Schüler: „No muss er halt laufe!“Die Ohren wurden gespitzt, als das komplizier­te Leben auf einer Burg beschriebe­n wurde: Es war kalt, es gab keine Fenstersch­eiben und keine Heizung, Händler brachten die Waren vorbei und Spielleute unterhielt­en die Burgbewohn­er. Auch hygienisch­e Probleme wurden angesproch­en.

Ritter Konrad nannte die Burg Wildenstei­n eine neuzeitlic­he Burg, denn die alten waren anders gebaut, ursprüngli­ch aus Holz. Ein Hinweis auf die Toiletten wurde von den Kindern mit Uuu und Äää kommentier­t. Und dann kam der Höhepunkt des Vormittags: Konrad kleidete sich mit einer schweren Rüstung und erstaunte die Kinder bei einem Schaukampf mit einem seiner Knappen. Und es kam noch besser: Die Kinder durften das Ross, das in den Farben des Ritters „gekleidet“war, besteigen und dann auf dem Pferd geführt von Miriam Österle mit einem Holzschwer­t Ringe stechen. Am Ende überreicht­e Kramer dem Ritter Konrad die Spenden der Eltern für diese Aktion, Geld das er der Hilfaktion Drachenkin­der von Radio 7 zukommen lassen wird. Am zweiten Vormittag ging die Gruppe nach Campus Galli, um das restliche Mittelalte­rleben zu erkunden.

 ?? FOTO: WALTER HUBBUCH ?? Ein tolles Spektakel für die Kinder der Wildenstei­nschule: Ritter Konrad kämpft mit seinem Knappen.
FOTO: WALTER HUBBUCH Ein tolles Spektakel für die Kinder der Wildenstei­nschule: Ritter Konrad kämpft mit seinem Knappen.

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