Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Jungnauer Ortsvorste­her geht baden

Beim Stehpaddel­n auf der Lauchert schafft er es nicht trocken ins Ziel.

- Von Peggy Meyer

JUNGNAU - Für die Jungnauer ist das Dorffest der Vereine am Wochenende zur kleinen Zitterpart­ie mit dem Wetter geworden. Vieles lässt sich organisier­en, nur eben das Wetter nicht. Und so war Ortsvorste­her Anton Fetscher am Samstag verhalten optimistis­ch. „Schauen wir mal, wie es sich entwickelt und dann werden wir situativ entscheide­n. Ich kann ja schlecht die Lauchert überdachen.“Doch am Sonntag konnten die Veranstalt­ungen wie geplant über die Bühne gehen.

Eröffnet wurde das Festwochen­ende am Samstagabe­nd mit Guggenmusi­k von den Jongner Zigeiner und dem Fassbieran­stich. Drei Schläge benötigte Anton Fetscher. „Für einen Wirtssohn wie mich ja schon fast peinlich“, bemerkte er schmunzeln­d. Für Unterhaltu­ng sorgte Entertaine­r Manfred Kraus, auch der Männergesa­ngsverein und Jonglage standen auf dem Programm. Zur Geisterstu­nde wurden alle Straßenlat­ernen im Ort ausgeschal­tet und mit dem Turmfeuerw­erk tanzten Tausende bunter Lichter durchs Sternenzel­t.

Am Sonntag hielt das Wetter. „Eigentlich ist es so optimal. Wäre es zu heiß, würden die Leute wahrschein­lich eher daheim bleiben oder baden gehen.“Letzteres sollte wenige Stunden später dem Ortsvorste­her selbst widerfahre­n.

Die Heuberg-Ranger spielten zum Frühschopp­en auf, während sich die Besucher mit kulinarisc­hen Köstlichke­iten wie Dennetle, Kartoffels­alat, Braten oder Kaffee und Kuchen versorgen konnten. Einen Auftritt hatten die Kinder des Montessori-Kinderhaus­es, die als liebenswer­te Dinos mit Gesang und Tanz entzückten.

Jede Menge Gaudi, aber auch Respekt für die Akteure brachte im Anschluss das SUP-Board-Paddeln auf der Lauchert. SUP steht für Stand Up Paddling, zu deutsch Stehpaddel­n. Dabei steht man auf einer Art Surfbrett und paddelt mit einem Stechpadde­l auf dem Gewässer entlang. Sieht einfach aus, ist es aber nicht. Es erfordert vor allem Gleichgewi­chtssinn und Geschick. Drei Teams mit je vier mutigen Startern hatten sich aufstellen lassen, Unternehme­r, Vereine und Ortschafts­räte.

Als letzter Starter stieg konsequent­erweise Ortsvorste­her Anton Fetscher aufs Board, auch wenn er bis zuletzt auf Ersatz gehofft hatte. Dabei machte er in weißem Hemd und schwarzer Hose keine schlechte Figur auf der Lauchert, letztendli­ch holten aber auch ihn die eingebaute­n Schikanen mit Wasserschl­auch und Abwurfball vom Board. Am Ende hatte seine Mannschaft, das Team Ortschafts­räte, die Nase beziehungs­weise das Paddel vorn und gewann die Mannschaft­swertung. Unter fachfrauli­cher Aufsicht von Sybille Hofelich wurden zusätzlich Einzelwert­ungen vorgenomme­n. Als schnellste­r Starter paddelte Marc Grass vom Sportverei­n in einer Zeit von 1.45 Minuten durchs Ziel. Geschickte­ster Paddler war unbestritt­en Feuerwehrk­ommandant Uwe Schäfer, war er doch der Einzige, der trocken dem Wasser entstieg. Und den originells­ten Part bekam Ortschafts­rat Martin Gröner mit seinem Ski-Outfit zugesproch­en. Letztendli­ch zählte aber für alle der Spaß.

Beim anschließe­nden Entenrenne­n, dessen Erlös den Vereinen zugute kommt, verwandelt­e sich die Lauchert in eine riesige Badewanne, gefüllt mit 1299 gelben Plastik-Enten. Hier hatte Gerhard Hagg die schnellste Ente mit der Nummer 1240 aufs Wasser gesetzt. Er kann sich nun über den Hauptpreis, einen Barbecue-Grill im Wert von 750 Euro, freuen.

Weitere Bilder vom Dorffest Jungnau auf unserer Internetse­ite unter www.schwaebisc­he.de

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FOTO: PEGME
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FOTOS: PEGGY MEYER Noch ist er trocken: Der Jungnauer Ortsvorste­her Anton Fetscher versucht sich als Stehpaddle­r auf der Lauchert.
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1299 gelbe Plastikent­en schippern beim Entenrenne­n in Jungnau die Lauchert hinunter.
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Liebenswer­te Dinos: die Kinder des Montessori-Kinderhaus­es tanzen auf der Bühne.

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