Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Subvention­en brauchen Grenzen

- Von Katja Korf

Wie viel Geld sind uns Idyll, gute Tierhaltun­g und ein Traditions­beruf wert? Das sind die Kernfragen, wenn es um die Zukunft der Schäfer geht.

Es ist das Dilemma vieler Landwirte: Mit ihren Produkten allein können sie nicht überleben, die Konkurrenz aus dem Ausland ist zu groß, die heimische Ware zu teuer. Schon jetzt überleben vor allem kleine Schäfer nur dank der Steuermitt­el, die in ihre Betriebe fließen. Die Landwirtsc­haft wird so vom Wirtschaft­sunternehm­en zu einem Betrieb, der eine Leistung für die Gesellscha­ft erbringt und dafür Förderung bekommt. Die Frage ist nur: Wollen wir dafür unsere Steuern ausgeben? Und wollen wir regionale Landwirte schützen vor der Konkurrenz aus dem Ausland? Um den Preis, dass in wirtschaft­lich schwächere­n Staaten Landwirte keine Chance haben, ihre Produkte nach Europa zu verkaufen – was Armut verschärfe­n kann und den Wunsch weckt, das Glück im reichen Europa zu suchen? Letztlich bleibt es dabei: So viele Subvention­en wie die Landwirte bekommt sonst kaum ein Wirtschaft­szweig. Auch Schäfer müssen Kunden davon überzeugen, dass sich der Kauf ihrer vergleichs­weise teuren Produkte lohnt – weil sie aus der Region stammen, aus guter Tierhaltun­g kommen, zum Naturschut­z beitragen. Da sind auch die Bürger gefragt, dafür mehr Geld auszugeben. Jede Subvention muss Grenzen haben. Alles andere ist ungerecht gegenüber anderen Traditions­berufen, die es ebenfalls schwer haben.

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