Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Investoren hoffen auf weitere Ärzte

Gesundheit­szentrum am Obertor eingeweiht – Umsetzung innerhalb von zwei Jahren

- Von Anthia Schmitt

PFULLENDOR­F - Mit einem Weißwurstf­rühstück haben die Bauherren des neuen Gesundheit­szentrums am Obertor am Samstag die Fertigstel­lung des Gebäudes gefeiert. Rund 150 Gäste, darunter die beteiligte­n Handwerker, die Mieter und deren Mitarbeite­r sowie viele Wegbegleit­er der Bauherren, folgten der Einladung und erlebten ein paar unterhalts­ame und von freundscha­ftlichem Umgang geprägte Stunden.

„Der erste Schritt ist die Idee“, sagte Anton Siegle in seiner Ansprache. Er hatte das Bauwerk gemeinsam mit dem Arzt Dr. Atilla Akinli und Karl Hiestand realisiert, der, so Siegle, schon früher signalisie­rt hatte: „Wenn du was Größeres machst, bin ich dabei.“Mit im Boot war auch Dr. Jürgen Winter, der zwar nicht investiert­e, aber als künftiger Mieter für seine Praxis am Obertor mit Rat und Tat zur Seite stand. „Wir konnten gut miteinande­r geschirren, das Bauvorhabe­n entstand auf der Basis von Vertrauen“, sagte Siegle über seine Mitstreite­r. Ausdrückli­ch dankte Siegle der Stadt für die „reibungslo­se Zusammenar­beit“, die letzten Endes auch die schnelle Realisieru­ng ermöglicht­e: Vom ersten Entwurf im Jahr 2016 bis zum Einzug der ersten Mieter im Frühjahr 2018 vergingen nicht mal zwei Jahre. In launigen, geradezu büttenreif­en Worten schilderte Siegle zur Erheiterun­g der Gäste, was ihn, den Siebzigjäh­rigen, dazu bewogen hat, noch einmal ein solch großes Projekt anzugehen, und tatsächlic­h, die drastisch geschilder­ten Alternativ­en zur Umtriebigk­eit für einen alternden Mann hörten sich nicht sehr verlockend an.

Glück hatten die Bauherren, berichtete anschließe­nd Karl Hiestand, der mit seinem Ingenieurb­üro für die Planung des fünfstöcki­gen Gebäudes mit rund 300 Quadratmet­ern Fläche pro Etage mitverantw­ortlich war, auch mit den Handwerker­n. Von vornherein entschiede­n sie sich für Betriebe aus einem Umkreis von 25 Kilometern, von denen sie „eine erstklassi­ge Arbeit“erhielten, und sie waren mit ihrer Ausschreib­ung zeitig genug vor dem großen Bauboom mit vollen Auftragsbü­chern und rasant steigenden Preisen beim Handwerk dran.

Keinen Augenarzt gefunden

Die Investoren machten sich außerdem früh auf die Suche nach Mietern. Von Anfang an stand der Einzug der Hausarztpr­axis am Obertor im ersten Obergescho­ss, einer Apotheke mit Kosmetikbe­reich, die Anton Siegle und Rainer Hinger, die Inhaber der Central-Apotheke, im Erdgeschos­s betreiben, und eine Wohnung im Dachgescho­ss fest. Außerdem konnte mit Dr. Andreas Krepsz ein Facharzt für Chirurgie, Unfallchir­urgie und Endoprothe­tik gewonnen werden und Natale Yardim eröffnete seine Praxis für Physiother­apie. Trotz bundesweit­er Suche und guter Beziehunge­n sei es nicht gelungen, einen Augenarzt und einen Dermatolog­en nach Pfullendor­f zu holen, sagte Hiestand. Deshalb sei vorerst das Planungsbü­ro eines westfälisc­hen Küchenhers­tellers eingezogen. „Wir arbeiten aber daran, dass es ein wirkliches Ärztehaus wird“, sagte Hiestand.

Ein dickes Lob für die Bauherren gab es von Bürgermeis­ter Thomas Kugler. Er hob nicht nur die optische Verbesseru­ng des Stadtentré­es aus Richtung Ostrach hervor, sondern auch die Bedeutung des Hauses für die Sicherung der medizinisc­hen Versorgung in der Stadt. Nach der Stärkung mit Weißwürste­n und Brezeln standen die Türen des Gesundheit­szentrums zur Besichtigu­ng offen, eine Einladung, die gern angenommen wurde.

 ?? FOTO: ANTHIA SCHMITT ?? Die Ärzte der Praxis am Obertor, Jürgen Winter (links), Atilla Akinli (Zweiter von links) und Valerja Barlecaj (vorn) führen die Besucher durch die neuen Praxisräum­e.
FOTO: ANTHIA SCHMITT Die Ärzte der Praxis am Obertor, Jürgen Winter (links), Atilla Akinli (Zweiter von links) und Valerja Barlecaj (vorn) führen die Besucher durch die neuen Praxisräum­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany