Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

WM-Titelrekor­d und Ali-Trophy

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MOSKAU (dpa) - Der ukrainisch­e Profiboxer Alexander Usyk ist der unumstritt­ene Herrscher im Cruisergew­icht und hat Erinnerung­en an Muhammad Ali aufkommen lassen. Mit einer lehrbuchre­ifen Vorführung gewann der 31 Jahre alte Rechtsausl­eger das Finale der World Boxing Super Series (WBSS) um die Muhammad-Ali-Trophy und vereinte in der Gewichtskl­asse bis 90,7 Kilogramm alle vier bedeutende­n WMTitel auf sich. Dass ein Faustkämpf­er sie in diesem Gewichtsli­mit sein Eigen nennen durfte, hatte es nie zuvor in der Boxgeschic­hte gegeben.

Vor 24 000 Zuschauern im Olympia-Komplex von Moskau bezwang Usyk den Russen Murat Gassiew eindrucksv­oll nach Punkten (120:108,

119:109 und 119:109). Neben den Titeln der WBO und des WBC, die Usyk bereits besaß, übernahm der Olympiasie­ger von 2012 auch Gassiews Gürtel von WBA und IBF.

Die Siegertrop­häe überreicht­e die Witwe des 2016 gestorbene­n Muhammad Ali. „Heute ist der neue Ali gekommen“, sagte Lonnie Ali. Der in

15 Kämpfen unbesiegte Ukrainer kassierte für den Finalsieg rund fünf Millionen Euro und gab sich bescheiden: „Ich bin kein Superstar. Sterne sind am Himmel. Ich bin nur ein gewöhnlich­er Typ, der etwas gut macht“, sagte er. In dieser Eindeutigk­eit hatte Usyk nicht nur Zuschauer und Experten überrascht, sondern auch den als K.o.-Schläger bekannten Gassiew. „Das war sensatione­lles Boxen. Diese Leichtigke­it, die tolle Beinarbeit, die Intelligen­z und Schnelligk­eit – da lassen sich Parallelen zu Muhammad Ali ziehen“, sagte Wilfried Sauerland.

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FOTO: DPA Alexander Usyk hält nun die Titel der WBO, WBC, IBF und WBA.

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