Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Hochschule bekräftigt: „Ziehen uns nicht aus Finanzierung zurück“
Laut Prorektor Premer bleibt die Stadt nicht wie befürchtet auf Geldern sitzen, falls die Hochschule nicht ausreichend Förderzusagen erhält
SIGMARINGEN - Nach Diskussionen um die möglicherweise gefährdete Finanzierung der geplanten Modellfabrik des Innocamps (wir berichteten am Freitag) bezieht die Hochschule Stellung: „Die Hochschule zieht sich keineswegs aus der Finanzierung zurück“, sagt Prof. Dr. Matthias Premer, Prorektor Forschung der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, als Reaktion auf die Bedenken mancher Gemeinderäte. Bei der Finanzierung gibt es, wie berichtet, noch offene Fragen. Laut Hochschule habe dies aber nichts mit mangelnder Bereitschaft der Bildungseinrichtung zu tun, sondern viel mehr mit Förderzusagen von öffentlicher Hand und Sponsoren, deren Höhe nicht abzusehen sei.
Die Stadt rechnet damit, dass die Hochschule 875 000 Euro für ihre Ausstattung, darunter Geräte und Einrichtung, selbst in die Hand nimmt. Ob wirklich von Anfang an so viel Geld zusammen kommt, ist zwar unklar, laut Premer bleibe aber nicht die Stadt auf der möglichen Differenz sitzen. „Wenn wir beispielsweise nur 500 000 Euro Gelder erhalten, und entsprechend weniger Geräte anschaffen können, beeinträchtigt dies zwar die Auslastung der Modellfabrik und es werden entsprechend weniger Projektmitarbeiter eingestellt“, so Premer, damit sei das Projekt Modellfabrik aber nicht gefährdet. „Wir müssen der Einrichtung erstmal die Chance geben, anzulaufen und uns einen Grundstock an Geräten aufzubauen“, so Premer. Die Technologiewerkstatt für Gründer in Albstadt beispielsweise sei 2015 gegründet worden und sei heute voll ausgelastet. Die Projektzeiträume der fortlaufenden Forschungsvorhaben seien von unterschiedlicher Länge, manche würden wenige Monate andauern, andere bis zu drei Jahren. „Die Laufzeit des Innocamps beträgt 15 Jahre. Wir werden immer wieder Gelder akquirieren. Wir wissen noch nicht, mit wie viel wir letztendlich rechnen können“, erklärt der Prorektor. Zusätzlich bilde die Hochschule bereits schon jetzt Rückstellungen im Rahmen der zu Verfügung stehenden Haushaltsmittel.
Die Betriebskosten wird die Hochschule laut Premer wie vereinbart zu 100 Prozent übernehmen. „Das haben wir vom Land zugesichert bekommen.“Die Höhe der Betriebskosten sei zwar noch nicht ermittelt, bei der Förderzusage handele es sich aber um eine Art Blankoscheck für die anfallenden Summen.
In Kürze soll es zur weiteren Finanzplanung ein Gespräch zwischen Hochschule und Stadt geben. „Aufgrund von Terminkollisionen konnte dies nicht vor der Gemeinderatssitzung stattfinden.“